Kein Sieg ohne sein Führungstor Burgstaller hat Schalke abhängig gemacht
13.03.2017, 12:13 Uhr
Erfolgreiches Schnäppchen: Guido Burgstaller begeistert seine Schalker.
(Foto: AP)
Sieben Wochen spielt Guido Burgstaller erst für den FC Schalke 04 - doch schon jetzt ist er unverzichtbar für den Fußball-Bundesligisten. Seine beeindruckende Führungstorstatistik ruft nun auch Nationaltrainer Marcel Koller aus dessen Nominierungs-Lethargie.
Sechs Tore in zwölf Pflichtspielen, schon vier Siegtreffer - Winter-Schnäppchen Guido Burgstaller ist für den FC Schalke 04 jeden Cent wert. In nur sieben Wochen hat sich der ehemalige Nürnberger Zweitliga-Torjäger zum Transfer-Volltreffer für Königsblau entwickelt. "Ich bin froh, dass wir nicht in die Weite geschaut haben, sondern in der Nähe fündig geworden sind", sagte Trainer Markus Weinzierl nach dem 3:0 (3:0) gegen den FC Augsburg. Gegen die Schwaben hatte der Österreicher, im Winter für 1,5 Millionen Euro verpflichtet, zum vierten Mal das 1:0 für Schalke erzielt - zum vierten Mal siegten die Gelsenkirchener.
In der Bundesliga und in der Europa League hat Weinzierls Team in diesem Jahr noch kein Spiel gewonnen, wenn Burgstaller es nicht in Führung brachte. Der 27-Jährige ist in einer schwierigen Phase Schalkes Lebensversicherung. Ohne seine Siegtreffer stünden die Königsblauen auf dem Relegationsplatz. Auch im deutschen Duell in der Europa League ruhen die Hoffnungen auf dem Kärntner. Mindestens ein Tor benötigen die Schalker im Rückspiel am Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1 und im Liveticker bei n-tv.de) bei Borussia Mönchengladbach, um das Viertelfinale zu erreichen. Schon beim 1:1 im Hinspiel traf lediglich Burgstaller.
"Die Mitspieler haben andere Qualitäten"
"Ich mache nicht so viel anders als in der zweiten Liga", sagte der Schalker Matchwinner nach seinem Doppelpack gegen Augsburg. "Aber die Mitspieler haben jetzt andere Qualitäten. Du kriegst den Ball genau in den Lauf, genau vor die Füße." Schon in Nürnberg hatte der Österreicher seinen Torriecher unter Beweis gestellt - mit 33 Treffern in 63 Zweitligaspielen. Für Nationaltrainer Marcel Koller waren sie aber kein Grund, den Stürmer zu berücksichtigen. In den vergangenen dreieinhalb Jahren durfte Burgstaller unter der Regie des Schweizers lediglich in zwei unbedeutenden Testspielen insgesamt 70 Minuten für Österreich spielen.
Die Bundesliga-Tore allerdings scheinen Koller nun überzeugt zu haben. Der Schweizer stellte dem Neu-Schalker ein Comeback in der Nationalelf in Aussicht. "Jetzt macht er es auch bei Schalke sehr gut und wird eventuell wieder seine Chance bekommen", sagte Koller, der Burgstaller als Allrounder im Angriff sieht: "Wir trauen ihm nicht nur die Position in der Sturmmitte, sondern alle offensiven Posten zu." Seit seinem Debüt im Februar 2012 hat es der Kärntner insgesamt lediglich auf neun Länderspiele mit 278 Einsatzminuten gebracht - nicht einmal durfte er die gesamten 90 Minuten auf dem Feld bleiben.
Am Sonntag auf Schalke musste Burgstaller zwar auch schon vor dem Abpfiff vom Platz, doch diesmal genoss er es: Die knapp 60.000 Zuschauer feierten ihn mit Standing Ovations und Sprechchören. "Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper", sagte er. Rundum zufrieden mit seinem Wintereinkauf dürfte Sportvorstand Christian Heidel sein. Ausgerechnet der preiswerteste Transfer der Saison schlug am besten ein. Burgstallers Marktwert ist laut Transfermarkt.de schon auf drei Millionen Euro gestiegen.
Quelle: ntv.de, Thomas Lipinski, sid