"Bestätigung seiner Position" Cas hebt Europa-Bann für Man City auf
13.07.2020, 10:36 Uhr
Freude bei Man City: Es geht international weiter.
(Foto: imago images/PA Images)
Die harte Strafe kommt dann doch nicht: Englands Spitzenklub Manchester City darf weiterhin in der Champions League starten. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hebt die Sperre wegen Verstößen gegen die Finanzregeln auf. Auch die Geldstrafe wird deutlich reduziert.
Der englische Spitzenklub Manchester City darf in den kommenden beiden Spielzeiten nun doch an der Champions League teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas gab dem Einspruch des Klubs gegen die von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) verhängte Sperre statt. Die Geldstrafe wurde von 30 Millionen Euro auf 10 Millionen reduziert.
Das unabhängige Finanzkontrollgremium der Uefa hatte am 14. Februar entschieden, das Team von Pep Guardiola um Nationalspieler Ilkay Gündogan wegen "schwerwiegender Verstöße" gegen das Financial Fair Play zu bestrafen und von allen europäischen Wettbewerben der kommenden beiden Spielzeiten auszuschließen. City bestritt jedoch die Vorwürfe, unrechtmäßige Geldzuwendungen durch seine arabischen Investoren erhalten zu haben, und zog vor den Cas.
Der Cas sah es als erwiesen an, dass City gegen Artikel 56 des Financial Fair Play (FFP) verstoßen und nicht ausreichend mit dem Finanzkontrollgremium der Uefa kooperiert hätte. Nicht erwiesen sei der Vorwurf, Manchester habe unrechtmäßige Geldzuwendungen durch seine arabischen Investoren erhalten. Der jüngst entthronte englische Meister wäre der erste europäische Topverein gewesen, der wegen Verstößen gegen das FFP wirklich hart sanktioniert wird.
Vorwurf: Sponsoreneinkünfte über Gebühr bewertet
In einer ersten Stellungnahme begrüßten die Citizens die Cas-Entscheidung und bedankten sich bei den Richtern für deren Sorgfalt. "Während Manchester City und seine Justiziare das vollständige Urteil des Cas noch begutachten müssen, bewertet der Klub die Folgen des Urteils als eine Bestätigung seiner Position und der vorgebrachten Beweise." Die Uefa teilte mit, das Urteil "zur Kenntnis" genommen zu haben.
Coach Guardiola hatte zwar mit Blick auf seinen Vertrag bis 2021 angekündigt, auch bei einer Sperre für die Champions League bei dem Klub bleiben zu wollen. Dass zwei Saisons in der Königsklasse ohne den ambitionierten Guardiola ausgespielt werden, schien aber nur schwer vorstellbar.
Die Uefa-Finanzinspektoren hatten ermittelt, dass Man City zwischen 2012 und 2016 Sponsoreneinkünfte weit über Gebühr bewertet haben soll. Gelder, die als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi deklariert wurden, sollen in Wirklichkeit von Klub-Besitzer Scheich Mansour gezahlt worden sein. Darunter sind demnach auch Zahlungen von Etihad Airways, Citys Hauptsponsor. Etihad ist die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.
Auslöser der Ermittlungen waren klubinterne E-Mails und Dokumente, die von der Plattform Football Leaks öffentlich gemacht wurden. Die dreitägige Cas-Anhörung fand Anfang Juni per Videoschalten statt.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa