Traumtor sichert Weiterkommen Becherwurf an den Kopf trübt Frankfurts Triumph
09.11.2023, 21:05 Uhr
Nach dem 0:6 in Frankfurt zeigt sich Helsinki im zweiten Duell mit der Eintracht deutlich verbessert. Auf finnischem Kunstrasen sorgen ein Hackenschuss an den Pfosten und der Wurf eines Bechers aus dem SGE-Block früh für Aufregung. Dann löst Frankfurt das Ticket für die K.-o.-Runde der Conference League.
Dank Glück und einem Traumtor von Farès Chaibi hat Eintracht Frankfurt bei HJK Helsinki mit 1:0 (1:0) gewonnen und das Überwintern in der Conference League gesichert. Bei einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt und auf Kunstrasen traf Chaibi in der 31. Minute von der Strafraumkante ins Kreuzeck. Weil PAOK Saloniki im Parallel-Spiel 2:2 gegen den FC Aberdeen spielte, hat der Fußball-Bundesligist mit dem Erfolg die Zwischenrunde sicher und beste Chancen auf den Gruppensieg. Die Partie am 30. November gegen PAOK bringt dabei die Vorentscheidung. Nur der Gruppenerste steht direkt im Achtelfinale.
"Im nächsten Spiel haben wir es in der eigenen Hand. Es ist unser großes Ziel, als Gruppenerster weiterzukommen", sagte SGE-Torhüter Kevin Trapp bei RTL+ und lobte vor allem den Siegtorschützen. Chaibi sei "ein Schlitzohr, er hat ein super Spiel gemacht, war immer gefährlich. Das Tor ist natürlich wunderschön."
Den Gastgebern, die im Hinspiel mit 0:6 unter die Räder gekommen waren und die Saison schon vor Wochen mit dem Gewinn des 33. Meistertitels in Finnland beendet hatten, waren bemüht, ein weiteres Desaster zu verhindern und selbst Akzente nach vorn zu setzen. Vieles blieb jedoch im Ansatz stecken, obwohl die Frankfurter zunächst wenig konsequent dagegen hielten - aber auch zu wenige Tormöglichkeiten kreierten.
Ohne die verletzten Abwehr-Stammkräfte Robin Koch und Tuta, dafür aber mit Mario Götze, drei weiteren Neuen und dem Schwung aus der Bundesliga benötigten die Frankfurter immerhin wenig Anlaufzeit. Die SGE setzte durch den Pfostentreffer von Ellyes Skhiri das erste Zeichen (7.). Er brachte den Ball mit der Hacke artistisch zum Tor brachte, wo Helsinki-Keeper Niki Mäenpää ihn gegen den Pfosten lenkte. In den Sekunden danach war es chaotisch: Nacheinander stocherten Willian Pacho und Hugo Larsson nach dem den Ball, der von Helsinki-Spielern gerade noch abgewehrt werden konnte. Chancenlos waren die Finnen dann bei dem 1:0 des Algeriers Chaibi, der den Ball von der linken Strafraumgrenze sehenswert in den rechten Winkel schlenzte.
"Wenn Helsinki zielstrebiger wäre ..."
Die Eintracht schnürte den etwas mutiger als im ersten Duell agierenden finnischen Meister mehr und mehr ein, dann aber sorgten die mitgereisten Fans aus Frankfurt für Aufregung. HJK-Spieler Santeri Hostikka wurde von einem Becher aus dem SGE-Block getroffen, der Schiedsrichter setzte die Partie nach einer kurzen Unterbrechung fort. Erst danach belohnte Chaibi die Hessen mit einem traumhaften Schlenzer in den Winkel. Die Eintracht, in der Liga zuletzt auf einem Höhenflug, verdiente sich die Führung mit einem souveränen Auftritt.
"Wenn Helsinki zielstrebiger wäre, könnte es gefährlich werden", warnte Eintracht-Sportdirektor Timmo Hardung dennoch in der Halbzeitpause. "Nach vorn haben wir viel Spielkontrolle, aber man wünscht sich ein paar mehr Chancen und Tore." Die Hoffnung erfüllte sich nicht, da Helsinki vor rund 10.000 Zuschauer mutig für den Ausgleich arbeitete und die Hessen zu wenig für einen weiteren Treffer. Allerdings hätten sie in der 54. Minute durch Chaibi fast das 2:0 erzielt. Er vergab jedoch aus zehn Metern.
Als Retter in der Not erwies sich Nationaltorwart Kevin Trapp (61.), als er einen Schuss des allein auf ihn zu stürmenden Santeri Hostikka mit dem Fuß noch abwehrte. Gerade in dieser Situation merkte man, dass die Abstimmung in der Abwehrkette durch die Ausfälle der Stammkräfte Koch und Tuta, die durch Aurélio Buta und Hrvoje Smolcic ersetzt wurden, nicht optimal war. Dies galt auch in der 68. Minute, als nach einem unberechtigten Freistoß das Gegentor fiel, doch vom Schiedsrichter nicht anerkannt wurde.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid