Fußball

Zittern in der Elbphilharmonie DFB-Elf muss schon bei der EM-Auslosung bangen

Nach den Pleiten gegen die Türkei und Österreich dürfte die EM-Auslosung für Kopfschmerzen bei Thomas Müller & Co. sorgen.

Nach den Pleiten gegen die Türkei und Österreich dürfte die EM-Auslosung für Kopfschmerzen bei Thomas Müller & Co. sorgen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach den schlechten Leistungen gegen die Türkei und Österreich kann für die deutsche Mannschaft jede Gruppe bei der Auslosung für die EM-Endrunde 2024 zur Todesgruppe werden. Wir zeigen besonders komplizierte, aber auch machbare Konstellationen.

Freitag, 14. Juni 2024, EM-Eröffnungsspiel in München. Deutschland gegen die Türkei oder Deutschland gegen Österreich. Möglich, dass die DFB-Elf ausgerechnet zum Auftakt des Heimturniers die schnelle Chance zur Revanche mit den jüngsten Testspielgegnern bekommt. Oder aber erneut ein böses Erwachen erlebt. Kommende Woche Samstag, am 2. Dezember, wird in der Hamburger Elbphilharmonie die Endrunde ausgelost. 24 Nationen werden auf sechs Gruppen mit je vier Mannschaften verteilt. Die Türkei und Österreich befinden sich im zweiten von vier Lostöpfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland während der Vorrunde auf eines der beiden Teams trifft, beträgt immerhin ein Drittel.

Wer ist in welchem Lostopf?

Immerhin, und das ist die derzeit einzig gute Nachricht für das DFB-Team, geht Deutschland fast allen Schwergewichten des europäischen Fußballs zunächst garantiert aus dem Weg. Portugal, Frankreich, Spanien, Belgien und England befinden sich allesamt im ersten Lostopf, können demnach nicht zum Gastgeber in Gruppe A gelost werden.

Für die Aufteilung auf die vier Lostöpfe ist einzig und allein das Abschneiden in der Qualifikation relevant. Deutschland ist als Gastgeber automatisch an Position A1 gesetzt, wird seine Vorrundenspiele in München, Stuttgart und Frankfurt austragen. Die fünf besten Gruppenersten der Quali-Gruppen werden als Gruppenköpfe auf die Gruppen B bis F verteilt.

In Topf zwei sind Ungarn, die Türkei, Rumänien, Dänemark und Überraschungsteam Albanien als die fünf schlechtesten Sieger der Quali-Gruppen sowie Österreich als beste zweitplatzierte Nation. Lostopf drei beinhaltet die Niederlande, Schottland, Kroatien, Slowenien, die Slowakei und Tschechien. Die drei schlechtesten Tabellenzweiten sind in Topf vier, dazu zählt Titelverteidiger Italien, Serbien und die Schweiz. Zudem wird es bei der Auslosung drei Platzhalter-Kugeln für die noch zu ermittelnden Playoff-Sieger geben. Bedeutet: Drei der sechs Vorrundengruppen werden erst Ende März komplettiert.

  • Lostopf 1: Deutschland (als Gastgeber in Gruppe A gesetzt), Portugal, Frankreich, Spanien, Belgien, England
  • Lostopf 2: Ungarn, Türkei, Rumänien, Dänemark, Albanien, Österreich
  • Lostopf 3: Niederlande, Schottland, Kroatien, Slowenien, Slowakei, Tschechien
  • Lostopf 4: Italien, Serbien, Schweiz, 3x Playoff-Sieger

Wie könnte Deutschlands EM-Gruppe aussehen?

Landet Deutschland in der aktuellen Form in einer Gruppe mit der Türkei, den Niederlanden und Italien, müsste sich das Nagelsmann-Team um die K.-o.-Runde keine Gedanken machen. Und das, obwohl sich, wie bei den letzten beiden Europameisterschaften auch, selbst die vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale qualifizieren.

Läuft die Auslosung optimal, könnte sich die DFB-Elf aber auch in einer Gruppe mit Albanien, Slowenien und einem noch zu ermittelnden Playoff-Sieger wiederfinden. Nichts zu meckern hätten die DFB-Verantwortlichen sicherlich auch, wenn es gegen Rumänien, Schottland und Serbien ginge. Deutlich komplizierter scheint das Szenario mit drei Nachbarländern in der Gruppe: Österreich, Niederlande, Schweiz.

Wer die Auslosung simulieren möchte, klickt hier.

Wer spielt in den Playoffs?

Zwölf Nationalmannschaften, die sich in der Nations League 2022 gut präsentiert haben, dürfen sich über eine Art Fallschirm freuen. Die jeweils besten vier Teams aus den Ligen A, B und C des Wettbewerbs spielen die drei letzten Startplätze in Playoffs aus. Weil nur zwei Mannschaften aus Liga A die direkte Qualifikation verpasst haben, rutscht ein weiteres Team aus Liga B hoch. Hierzu wird am Donnerstag ausgelost, ob die Ukraine, Finnland oder Island in Playoff-Turnier B oder A spielen. Darüber hinaus darf sich auch das beste Team aus Liga D über eine Teilnahme an Playoff-Turnier A freuen. Die Details zu Estlands kurioser Playoff-Quali finden Sie hier.

Nach zwei Halbfinals (kein Hin- und Rückspiel) fällt in den drei Playoff-Endspielen die Entscheidung. Das Heimrecht für die Finalpartien wird extra ausgelost.

  • Playoff-Turnier A: Polen - Estland (HF1), Wales - Finnland/Ukraine/Island (HF2)
  • Playoff-Turnier B: Israel - Ukraine/Island (HF1), Bosnien-Herzegowina - Finnland/Ukraine (HF2)
  • Playoff-Turnier C: Georgien - Luxemburg (HF1), Griechenland - Kasachstan (HF2)

Wer fehlt?

Die größte Quali-Enttäuschung dürfte Norwegen um die Superstars Erling Haaland und Martin Ödegaard sein. Die goldene Generation des Landes hat es erneut nicht zu einer Endrunde gepackt, wartet weiter seit der EM 2000 auf eine Qualifikation. Weil auch die Nations League auf den letzten Metern zum Fiasko geworden war, fällt die letzte Restchance auch weg. Schon ein einziges Unentschieden in Slowenien oder Serbien zum Ende der Nations League hätte rückblickend für die Playoffs gereicht, doch beide Spiele gingen verloren.

Ähnlich schwer wiegt das Aus für die schwedische Nationalmannschaft, die in der Quali abgeschlagen hinter Belgien und Österreich landete und sogar mit 0:3 in Aserbaidschan unterging. In der Nations League spielte man in derselben Gruppe wie Norwegen, schnitt aber sogar noch schlechter ab. Ebenfalls nicht einmal in den Playoffs dabei sind die Kicker von der irischen Insel, sowohl die Republik Irland als auch Nordirland waren in regulärer Quali und Nations League weit abgeschlagen.

Quelle: ntv.de

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