Fußball

"Vollgas" doch nicht so gut DFB-Fanklub schrammt am Eklat vorbei

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Deutschland-Fans beim Spiel gegen die Niederlande.

(Foto: imago images / Schüler)

Offenbar ändert der offizielle Fanklub des DFB kurz vor dem Fußballspiel gegen die Niederlande das Motto seiner Choreografie. Am Ende versteht zwar niemand, warum dort "Volley!" im Hamburger Volkspark steht. Das ist aber um Längen besser als die ursprüngliche Idee.

Jonathan Tah hat eins geschossen, der Fanklub der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist knapp an einem Eigentor vorbeigeschrammt. Der Innenverteidiger von Bayer 04 Leverkusen hatte an diesem Freitagabend beim 2:4 (1:0) im EM-Qualifikation gegen die Niederlande in Hamburg den zweiten Treffer der Gäste erzielt und so seinen Teil dazu beigetragen, dass die DFB-Elf und ihr Trainer Joachim Löw nach drei Siegen auf dem Weg zur Europameisterschaft im Sommer 2020 ihre erste Niederlage hinnehmen musste. Das kann passieren, beides, das Eigentor und die Niederlage.

Der Plan der organisierten und vom Verband betreuten Anhänger dagegen war von minderer Güte. Sie hatten offenbar für die Partie eine Choreografie mit dem nicht zu übersehenden, aber eben sehr, sehr missverständlichen Motto "Vollgas" geplant. Das sollten die Zuschauer im mit seinen 51.299 Plätzen ausverkauften Volksparkstadion auf Papptafeln in die Höhe halten. Auf den Handzettel, die auf den Sitzen lagen, stand: "Sei Teil eines tollen Gesamtbildes und helfe mit bei der Verwirklichung." Gute Idee? Eher nicht.

Versteht kein Mensch, ist aber besser

Das ging dann anscheinend gerade noch rechtzeitig auch den Organisatoren auf, die wohl nicht ganz so geschichtsvergessen sind, wie es zunächst den Anschein hatte. Sie änderten flugs und relativ pragmatisch den Schriftzug. Das hatte zwar zur Folge, dass kein Mensch verstand, was das soll, aber immerhin ein möglicher Eklat vermieden wurde. "VOLLEY!" stand schließlich auf den beiden oberen Rängen der Nordtribüne hinter dem Tor, also dort, wo im Alltag die Fans des Zweitligisten Hamburger SV zu Hause sind, in schwarzen Versalien auf weißem Hintergrund. Die Choreografie auf den unteren Rang ergab in den Farben Schwarz, Rot und Gold die Fahne der Bundesrepublik Deutschland.

Das ergab zwar wenig bis keinen Sinn, war aber immer noch besser, als bei einem Spiel gegen die Niederlande das Wort "Gas" im Zusammenspiel mit der Deutschlandfahne zu präsentieren. Die Nationalsozialisten hatten im Zweiten Weltkrieg die Niederlande besetzt und mehr als 100.000 niederländische Juden ermordet. Die meisten von ihnen deportierten die Nazis in die Gaskammern der Vernichtungslager in Polen und brachten sie dort um.

Quelle: ntv.de

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