Fußball

Olympia-Mission nach WM-Debakel Popp verweigert Antwort auf heikle Trainerfrage

Alexandra Popp verweigert eine klare Aussage zur Zukunft der Bundestrainerin.

Alexandra Popp verweigert eine klare Aussage zur Zukunft der Bundestrainerin.

(Foto: picture alliance/dpa/AAP)

Belastet vom immer noch nachwirkenden WM-Debakel und der schwierigen Lage um die Bundestrainerin gehen die deutschen Fußballerinnen in die Olympia-Qualifikation. Kapitänin Alexandra Popp äußert sich zurückhaltend zur Zukunft der erkrankten Martina Voss-Tecklenburg.

DFB-Kapitänin Alexandra Popp hat in der Debatte um die Zukunft der erkrankten Martina Voss-Tecklenburg ein Bekenntnis zur Bundestrainerin vermieden. Auf die Frage eines Medienvertreters, ob die Mannschaft mit Voss-Tecklenburg weitermachen wolle, wenn sie genesen sei, sagte Popp bei einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes im dänischen Viborg deutlich: "Du weißt, dass ich diese Frage nicht beantworten werde. Es ist grundsätzlich nicht unsere Entscheidung."

50 Tage nach dem WM-Debakel ist die Lage nicht bloß ungewöhnlich, sondern spürbar angespannt. Die DFB-Frauen müssen alle nagenden Zweifel abschütteln und trotz widriger Umstände gleich bei der Nations-League-Premiere am Freitag (18 Uhr/ARD und im ntv.de-Liveticker) in Dänemark liefern. Ohne die in der Kritik stehende Bundestrainerin, ohne fertige Turnier-Analyse, dafür mit jeder Menge Druck. "Ich spüre, dass die Spielerinnen hochmotiviert sind und einiges wettmachen wollen", gab sich der Sportliche Leiter Joti Chatzialexiou dennoch optimistisch. Popp gab die Richtung vor: "Es geht um Olympia. Daher heißt es: Zusammenstehen und arbeiten."

Der Gruppensieg muss zwingend her

Denn nach dem tränenreichen und historischen Vorrunden-Aus in Australien steht Paris 2024 auf dem Spiel. Nur zwei europäische Tickets gibt es über den neuen Wettbewerb zu ergattern. Also müssen die kriselnden Vize-Europameisterinnen ihre anspruchsvolle Gruppe mit den weiteren Gegnern Island sowie Wales gewinnen, dann im Vierer-Finalturnier voraussichtlich das Endspiel erreichen.

Als wäre das noch nicht knifflig genug, lähmt die unklare Zukunft der krankgeschrieben Voss-Tecklenburg die nötige Aufbruchstimmung, die Gerüchteküche brodelt. Ihre Assistentin und Vertreterin Britta Carlson kündigte Anpassungen insbesondere beim Pressing an, beim Doppelpack in Dänemark und gegen Island am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF und im ntv.de-Liveticker) in Bochum brauche es "Leidenschaft", das Team wisse, "was auf dem Spiel steht".

Mehr Aggressivität in den Zweikämpfen

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Nationaltorhüterin Almuth Schult, derzeit in ihrer zweiten Babypause, traut ihr diese Mission zu. Carlson sei eine "fachlich ausgewiesene Expertin". Die verunsicherte Mannschaft brauche jetzt "eine sehr große Einfachheit", sagte Schult dem NDR, "keine große taktische Schulung, sondern nur kurze, klare Regeln und vor allem sehr viel Spaß am Fußball und auch eine gewisse Leichtigkeit". Popp versicherte, es seien dafür bereits "viele Gespräche" geführt worden innerhalb des Teams. Ziel sei, "jetzt hier offen miteinander umzugehen, um das Bestmögliche rauszuholen." Dazu brauche es mehr Aggressivität in den Zweikämpfen - aus Popps Sicht ein Manko bei der WM.

Personell ist die Rückkehr von Giulia Gwinn ein Lichtblick. Die Außenverteidigerin des FC Bayern hatte die WM nach einem Kreuzbandriss verpasst und verkörpert nun Zuversicht. "Alle haben Lust auf die neuen Aufgaben. Als Sportlerin ist es immer schön, nach so einem Negativerlebnis die Chance zu haben, es umzumünzen", sagte die 24-Jährige. Zugleich warnte sie vor Dänemarks "herausragender Spielerin" Pernille Harder. Mit der Starstürmerin spielt Gwinn seit diesem Sommer zusammen in München. Mut soll die Erinnerung an die EM machen, als die DFB-Auswahl ihr Sommermärchen 2022 in England mit einem furiosen 4:0 gegen die Däninnen begann: "Es wird wichtig sein, unsere Tugenden auf den Platz zu bringen und uns ein gutes Gefühl zu holen."

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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