Fußball

Sosa bangt um Spielberechtigung DFB-Karriere schon vor Anstoß beendet?

Es sieht so aus, als würde die FIFA Sosa stoppen.

Es sieht so aus, als würde die FIFA Sosa stoppen.

(Foto: imago images/Sportfoto Rudel)

Borna Sosa ist nun deutscher Staatsbürger. Doch es kann sein, dass der Stuttgarter Fußballprofi dennoch an einer Karriere beim Deutschen Fußball-Bund gehindert wird. Und zwar von einem kleinen Passus in den FIFA-Statuten. Grund ist sein letzter Einsatz für Kroatiens U21-Team.

Eine Entscheidung des Herzens traf Borna Sosa offenbar nicht. Seine Wahl für Deutschland sei vielmehr "professionell" gefallen, nicht emotional, räumte der Stuttgarter Fußball-Profi im Interview mit Jutarnji List offen ein. "Ich liebe Kroatien", betonte Sosa - Fußball spielen will er aber dennoch künftig für die deutsche Nationalmannschaft.

Doch dieser Plan könnte trotz seiner Einbürgerung noch scheitern. Zum Verhängnis könnte dem 23 Jahre alten Linksverteidiger, der bisher für die U-Nationalmannschaften seines Geburtslandes Kroatien gespielt hat, ein Alterspassus in den FIFA-Bestimmungen werden. Dies berichtet der "Kicker".

In Artikel 9 Punkt 2 b III heißt es demnach: "Einem Antrag auf Verbandswechsel wird nur unter folgenden Voraussetzungen stattgegeben: Der Spieler war zum Zeitpunkt seines letzten Einsatzes in einem Spiel eines offiziellen Wettbewerbs irgendeiner Fußballsparte für seinen jetzigen Verband noch nicht 21 Jahre alt." Laut "Kicker" war Sosa bei seinem letzten Einsatz für Kroatiens U21 am 12. November 2020 in der EM-Qualifikation gegen Schottland in Edinburgh jedoch bereits 22. Der Passus trat erst im September 2020 in Kraft - galt damit aber bereits für Sosas letztes Kroatien-Spiel.

Dabei hatte sich Sosa, dessen Mutter in Berlin geboren ist, gedanklich schon voll auf das DFB-Team eingestellt. Deutschland habe schließlich schon lange "Probleme" auf der linken Verteidigerposition, er würde deshalb "gut in die Mannschaft passen", sagte er.

Dass Deutschland für ihn "die bessere Option" sei, hing aber auch stark mit Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic zusammen. Er habe, so Sosa, bis März auf eine Einladung für die A-Mannschaft Kroatiens gewartet. Aber die kam nicht, "obwohl ich den besten Fußball meiner Karriere spiele. Dieser Moment hat alles kaputt gemacht", sagte der VfB-Profi.

Deshalb also Deutschland. Eine erste Kontaktaufnahme von DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte es schon vor einigen Monaten gegeben. In der vergangenen Woche nahm Sosa die deutsche Staatsbürgerschaft an. "Wir kennen den Jungen und beobachten ihn. Wir glauben, dass er das Potenzial zum deutschen Nationalspieler hat", sagte Bierhoff.

Sosa ist ein hoffnungsvoller Kandidat für die oft als Problemzone bezeichnete defensive linke Außenbahn. Löw setzte auf dieser Position zuletzt auf Marcel Halstenberg von RB Leipzig und Robin Gosens von Atalanta Bergamo. Philipp Max von der PSV Eindhoven dagegen kam bei den drei Länderspielen im März nicht mehr zum Einsatz. Bei zwei der drei Partien spielte Dortmunds Emre Can auf der für ihn ungewohnten Position.

Sosa hatte sich in dieser Saison beim VfB in den Vordergrund gespielt. 2018 war er von Dinamo Zagreb zu den Schwaben gewechselt. Die Einbürgerung Sosas wurde möglich, da dessen Mutter in Berlin geboren wurde und dort aufwuchs.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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