Fußball

"Schock" vor Primetime-Spiel DFB-Star Gwinn erleidet wohl wieder Kreuzbandriss

Gwinn ist Stammspielerin beim DFB.

Gwinn ist Stammspielerin beim DFB.

(Foto: IMAGO/Michaela Merk)

Eigentlich ist die Freude bei den Fußball-Nationalspielerinnen groß. Viele Fans zieht es zum ersten Heimspiel seit dem EM-Hype. Die Aufmerksamkeit ist also weiter da. Doch bei der Neuauflage des Halbfinals von England fehlt Giulia Gwinn. Die Bayern-Spielerin zieht sich wohl eine schwere Verletzung zu.

"Ein Schock" trübt die gute Laune vor dem ersten Heim-Auftritt seit dem großen Hype bei der Europameisterschaft. Fußball-Nationalspielerin Giulia Gwinn hat sich vermutlich wieder einen Kreuzbandriss zugezogen, das musste Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Tag vor dem Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich (20.30 Uhr/ARD und im ntv.de-Liveticker) mitteilen.

Die Außenverteidigerin des FC Bayern hatte sich am Mittwoch im Training in Dresden verletzt und war direkt nach München abgereist, um sich weiteren Untersuchungen zu unterziehen. Details zur Schwere der Verletzung werde es nur von ihrem Verein geben, hieß es. Gwinn hatte bereits im EM-Qualifikationsspiel gegen Irland im September 2020 einen Kreuzbandriss erlitten und sich danach zurückgekämpft. Die 23 Jahre alte Außenverteidigerin gehörte bei der Europameisterschaft in England zum Stamm des Nationalteams. "Für uns als Mitspielerinnen war es ein Schock. Wir spielen auch für sie", sagte ihre Klubkollegin Linda Dallmann.

Entsprechend befindet sich Voss-Tecklenburg in einem Zwiespalt: "Wir kriegen unheimlich viel Support und Unterstützung hier", sagte sie auf die Frage nach der Stimmung. "Trotzdem lässt es uns nicht kalt, wenn sich eine Nationalspielerin verletzt. Von daher bin ich etwas gespalten." Für die Neuauflage des EM-Halbfinals, das die Deutschen mit 2:1 für sich entschieden, sind mehr als 25.000 Tickets verkauft, nur Stehplätze sind im Dresdner Stadion noch verfügbar.

"Erste Schritte sind gemacht"

Das Sommermärchen von England könnte für die EM-Heldinnen in ein Herbst-Spektakel übergehen. "Wir freuen uns auf das Highlightspiel vor so vielen Zuschauern", sagte Abwehrspielerin Kathrin Hendrich, Kapitänin Alexandra Popp freute sich, "den Hype mitgenommen zu haben". Etwas mehr als zwei Monate liegt das Finale gegen England in Wembley (1:2 n.V.) zurück. "Es liegt in unserer Hand, dass wir nun weiterhin unsere Performance auf den Platz bringen und die Leute weiterhin begeistern mit unserem Spiel", sagte Hendrich.

Sportlich gesehen soll der Test die nächste Phase einläuten. Mit der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023) steht im kommenden Jahr gleich das nächste Highlight an. Nachdem die DFB-Elf das Ticket dafür schon sicher hat, "beginnt für uns ab jetzt die Turniervorbereitung", sagte Voss-Tecklenburg: "Der Auftakt gegen einen Weltklassegegner wie Frankreich vor einer tollen Kulisse in Dresden ist dafür optimal."

"Schönste Nachricht rund um diese Länderspielmaßnahme"

Ihr Comeback im Kader feiert Ann-Katrin Berger, die sich zuletzt erneut einer Krebstherapie unterziehen musste. Die Rückkehr der Torhüterin sei "die schönste Nachricht rund um diese Länderspielmaßnahme", sagte Voss-Tecklenburg. Verzichten muss die 54-Jährige neben Gwinn auch auf die beiden verletzten Sara Däbritz und Laura Freigang sowie auf Lina Magull, die wegen einer Corona-Infektion ausfällt.

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Das Selbstbewusstsein ist trotz der Ausfälle da. Vor allem, weil man "Frankreich im EM-Halbfinale mit extremem Willen und extremer Mentalität besiegt" habe, sagte Popp, die Deutschland damals mit einem Doppelpack ins Finale geschossen hatte.

Voss-Tecklenburg erwartet einen "spannenden Vergleich auf höchstem Niveau". Genau solche Spiele seien für die weitere Entwicklung "extrem wichtig", sagte Popp. Denn: "Uns ist schon bewusst, wo wir hinwollen. Wir wollen nächstes Jahr bei der Weltmeisterschaft erfolgreich spielen" - und weiter die Fans begeistern.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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