Kuriose Auslosung zur WM 2026 DFB-Team hat Losglück, aber gegen wen geht's denn?
13.12.2024, 13:05 Uhr
Auch 2026 wieder das WM-Ziel, der Weg dorthin wurde nun ausgelost.
(Foto: AP)
Die Qualifikationsgruppen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2026 sind ausgelost, noch kennt Bundestrainer Julian Nagelsmann seine Gegner aber nicht endgültig. Das liegt an der Nations League. Die Aussichten für Deutschland sind aber in jedem Fall gut.
Julian Nagelsmann spürte die Magie des WM-Pokals aus nächster Nähe. Das Ziel ist golden - nur der Weg dorthin selbst nach einer kuriosen Zwei-Wege-Auslosung im FIFA-Hauptquartier auf dem eisigen Zürichberg noch nicht kartiert. Sicher ist nur: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss sich zur WM 2026 in der Qualifikation entweder an der Slowakei oder an Norwegen und Israel vorbeikämpfen.
Als die Lospaten um Ariane Hingst und Robert Pires die beiden möglichen deutschen Pfade aufzeigten, hatte Bundestrainer Nagelsmann locker die Hände in den Schoß gelegt. Die Auslosung ist mit der Nations League verzahnt, daher gab es nur Platzhalter: Gewinnt die DFB-Elf ihr Viertelfinale gegen Italien (20./23. März), geht es in der Gruppe A gegen die Slowakei, Nordirland und Luxemburg. "Diese Gruppe ist vielleicht einen Tick angenehmer, aber wir wissen es halt noch nicht", sagte Nagelsmann.
"Wir müssen jetzt erst mal Italien schlagen"
Denn setzt sich Italien durch, wartet auf Deutschland die Gruppe I mit Norwegen, Israel, Estland und Moldau: mehr Spiele, längere Reisen. "Norwegen wäre dann auch ein sehr guter Gegner", kommentierte Nagelsmann und nannte unter anderem Superstar Erling Haaland. Aber: "Wir müssen jetzt erst mal Italien schlagen. Wichtig ist, an das Ziel zu denken - mit maximalem Erfolg die WM zu spielen."
In der Qualifikation wird die deutsche Mannschaft als Gruppenkopf so oder so eindeutig favorisiert sein. "Wir haben das Selbstbewusstsein, dass wir Erster werden wollen, egal, was kommt", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler vor einer herzlichen Umarmung mit dem kommenden englischen Nationaltrainer Thomas Tuchel: "Aber mit Respekt. Dann werden wir sehen." Als Verlockung wurde bei der Zeremonie sein Jubel aus dem WM-Finale 1990 eingespielt.
Nagelsmann kommt als Letzter in den Saal
Die zwölf Sieger der Europa-Gruppen A bis L qualifizieren sich direkt für das Mega-Turnier, das die USA, Kanada und Mexiko für erstmals 48 Teams in rund sechs Wochen gemeinsam ausrichten. Die vier übrigen der 16 europäischen Startplätze werden durch Play-offs ermittelt, die Teilnahme daran hat Deutschland über die Nations League bereits sicher. Es gibt also sogar noch einen doppelten Boden.
Die Gruppenphase der WM-Qualifikation beginnt im März und dauert bis November 2025, die Play-offs werden im März 2026 gespielt. Die Fünfergruppen starten im März, die Vierergruppen ziehen im September 2025 nach - im Anschluss an das Viertelfinale (März) und das Final Four (Juni) der Nations League.
Kommt das Final Four nach Deutschland?
Nagelsmann konnte am Freitag kurz vor 12 Uhr gelassen als letzter Trainer in den Saal der FIFA-Trutzburg gehen, alle anderen hatten schon Platz genommen. Schließlich wusste er, dass Deutschland aus Topf 1 den stärksten Konkurrenten aus dem Weg gehen würde - beispielsweise dem WM-Zweiten Frankreich, dem Europameister Spanien oder England. Der goldene Pokal jedenfalls stehe schon "bereit zur Mitnahme", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. Nagelsmann würde ihn wohl gerne einpacken: "Wir wollen Weltmeister werden."
Am Nations-League-Erfolg gegen Italien hängt übrigens auch, ob Deutschland das Final Four des Wettbewerbs ausrichten kann. Laut der französischen Zeitung "Le Figaro" wird der Sieger dieses Viertelfinals am Montag vom UEFA-Exekutivkomitee den Zuschlag erhalten. "Ich würde mich freuen", sagte Nagelsmann, "das wäre ein schöner Abschluss nach der Heim-EM." Und ein guter Start für den langen Weg zum WM-Titel.
Quelle: ntv.de, tno/sid