Ex-Boss Niersbach nicht entlastet DFB bestätigt Grindel als Präsidenten
04.11.2016, 12:31 Uhr
Reinhard Grindel wurde bis 2019 im Amt bestätigt.
(Foto: dpa)
Reinhard Grindel bleibt Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Der 55-Jährige wird auf dem DFB-Bundestag bis 2019 gewählt. Dem in die WM-Affäre verstrickten Ex-Präsidenten Wolfgang Niersbach wird die Entlastung verweigert.
Reinhard Grindel ist nicht länger ein Präsident auf Bewährung. Der 55-Jährige wurde in der Messe Erfurt von den 258 Delegierten des DFB-Bundestages einstimmig als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes wiedergewählt. Die Amtszeit des CDU-Politikers und früheren Bundestagsabgeordneten läuft nun drei Jahre bis 2019.
Der frühere Bundestagsabgeordnete führt den DFB bereits seit dem außerordentlichen DFB-Bundestag am 15. April 2016. Er wurde durch die immer noch nicht aufgeklärte Affäre um die Heim-WM 2006 ins Amt gespült, wegen der Wolfgang Niersbach seinen Posten räumen musste. Zu seiner ersten Wahl auf einem planmäßigen Bundestag sagte Grindel: "Das gibt mir großen Rückenwind für die Aufgaben in den kommenden drei Jahren. Es ist schön, nun ein richtiger Präsident zu sein und nicht mehr nur auf Bewährung."
Ansprüche gegen Niersbach bleiben
Das frühere Präsidium um Ex-Präsident Niersbach wurde vom DFB-Bundestag nicht komplett entlastet. Die Entscheidungen im Fall Niersbach und Ex-Generalsekretär Helmut Sandrock wurden "zurückgestellt". Grund dafür sind die noch laufenden Ermittlungsverfahren in Deutschland und der Schweiz in der Affäre um die Heim-WM 2006, durch die sich mögliche Forderungen des DFB an die frühere Führungsriege ergeben könnten.
Niersbach war am 9. November 2015 von seinem Amt als DFB-Chef zurückgetreten. Sandrock gab seinen Posten im Februar 2016 auf. Die verweigerte Entlastung bezieht sich nur auf den Zeitraum von 2013 bis 2016. Für die vorangegangenen Perioden waren die Funktionäre bereits in der Vergangenheit, vor Aufdeckung des Skandals, entlastet worden. Entlastet wurden in Erfurt nur die Präsidiumsmitglieder, die sich weiterhin im Amt befinden. Im Zuge des Skandals waren Niersbach und Sandrock zurückgetreten. Beschlossen wurde in Erfurt die Gründung einer DFB-Ethikkommission. Vorsitzender soll der frühere Außenminister Klaus Kinkel werden.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa