Wirbel um Biografie des Kapitäns DFB erklärt sich im "Fall Lahm"
25.08.2011, 15:10 Uhr
Löw bleibt von Lahms Kritik verschont, ein Problem ist das Buch für den Bundestrainer trotzdem.
(Foto: dpa)
"Erbärmlich und schäbig" nennt Ex-Bundestrainer Rudi Völler das Buch "Der feine Unterschied" von Philipp Lahm. Der Kapitän der Nationalmannschaft lässt darin kaum ein gutes Haar an seinen früheren Trainern. Die Empörung in der Branche weitet sich zu einem Flächenbrand aus.
Seine umstrittene Biografie "Der feine Unterschied" könnte DFB-Kapitän Philipp Lahm Ärger bescheren. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kündigte für den späten Donnerstagnachmittag eine offizielle Erklärung zu Lahms Buch an. Ob dem Verteidiger Sanktionen drohen, blieb zunächst noch offen.
Der 27-Jährige hat in seinem am Montag offiziell erscheinenden Buch seine früheren Trainer Jürgen Klinsmann, Rudi Völler, Felix Magath und Louis van Gaal heftig kritisiert. Lahms Klub Bayern München hat sich bislang nicht zu dem Buch geäußert.
Kein Verständnis für Lahm
Die Kritik aus der Fußball-Bundesliga an Lahms Veröffentlichung reißt nicht ab. Unter anderen sein früherer Mitspieler Fredi Bobic und Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs rügten den Profi des FC Bayern München. "Es kann nicht sein, dass man über Trainer herzieht", wetterte der Sportdirektor des VfB Stuttgart, Fredi Bobic. Bayer Leverkusens Trainer Robin Dutt schlug ähnliche Töne an. "Das ist ein absolutes Tabu-Thema. Man kann nur froh sein, dass man nicht Teammitglied von Philipp Lahm ist, weil man nicht weiß, was in den nächsten fünf Jahren veröffentlicht wird", meinte der Coach von Bayer Leverkusen.
Auch in Bremen reagierte man verwundert auf die ungewöhnlichen Ausführungen Lahms in dessen Buch. "Ich bin lange dabei und habe noch kein Buch geschrieben. Mein Drang, mich mitzuteilen, ist sehr gering. Ich habe nur Auszüge gelesen und kann mir daher kein abschließendes Urteil erlauben. Aber es gibt gewisse Regeln, die man einhalten muss. Das gilt vor allem für interne Sachen", sagte Allofs vielsagend.
Lahm hat in seinem Buch, das am Montag in den Handel geht, die Arbeitsweisen seiner früheren Trainer Jürgen Klinsmann, Rudi Völler, Felix Magath und Louis van Gaal kritisiert und teilweise lächerlich gemacht. Sein Arbeitgeber Bayern München hat bislang keine öffentliche Stellungnahme abgegeben.
Quelle: ntv.de, dpa