Fußball

Verkauf von Medienrechten? DFL prüft Milliardenregen von Investoren

Geschäftsführerin Donata Hopfen könnte mit der DFL neue Wege gehen.

Geschäftsführerin Donata Hopfen könnte mit der DFL neue Wege gehen.

(Foto: IMAGO/Nico Herbertz)

Der deutsche Fußball ist auf der Suche nach neuen Geldquellen. Nach dem Vorbild der spanischen und französischen Liga könnte auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) Anteile an einer Vermarktungstochter an einen Investor verkaufen, heißt es in einem Medienbericht.

Die Deutsche Fußball Liga zieht in ihren Überlegungen für die zukünftige Ausrichtung einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge auch die Beteiligung eines Investors an den Medienrechten in Betracht. Konkret soll es um mögliche Anteile an einer neuen Vermarktungstochter gehen, laut Bericht könnten diese bis zu vier Milliarden Euro wert sein. Das neue Unternehmen könnte demnach mit 15 bis 18 Milliarden Euro bewertet werden. Die DFL kommentierte auf Anfrage, es gebe keinerlei "Vorfestlegungen" bei den verschiedenen Entwicklungsoptionen.

"Die DFL hat, wie bereits im Mai erläutert, einen mehrstufigen Prozess gestartet, in dem eine vom DFL-Präsidium eingesetzte Arbeitsgruppe von Klubs und DFL Zukunftsszenarien für die Liga analysiert und im Sinne der 36 Proficlubs konkrete Optionen mit Blick auf strategische Wachstumsfelder ausarbeitet", sagte ein Sprecher der DFL auch dem "Handelsblatt". "Dieser Prozess beinhaltet auch die Analyse der Möglichkeit von strategischen Partnerschaften."

Über die Optionen werde intern "in den Gremien und mit allen Clubs" beraten. "Ziel ist es, den Klubs einen fundierten Überblick über Entwicklungsoptionen zu geben und die Zukunft auf dieser Grundlage gemeinsam positiv zu gestalten", sagte der DFL-Sprecher.

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Im Mai 2021 hatte die DFL-Mitgliederversammlung beschlossen, damals laufende Gespräche über eine Investorenbeteiligung an einer DFL-Tochtergesellschaft für die Auslandsvermarktung vorerst nicht fortzusetzen. Zu dieser Zeit ging es vorrangig um kurzfristige finanzielle Fragen vor allem wegen der Corona-Pandemie. Die aktuellen Überlegungen sind langfristig ausgelegt.

Die Taskforce "Zukunft Profifußball" hatte in ihrem Abschlussbericht bereits im März 2021 empfohlen, "Strukturen für kontrollierte strategische Investitionen im Rahmen von 50+1" zu evaluieren. DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen hatte im vergangenen Mai deutlich betont, dass die 50+1-Regel, die im Grundsatz die Übernahme der Klubs durch Investoren verhindert, unangetastet bleibe. "Wir stehen vor der Herausforderung, den Profifußball trotz teilweise unterschiedlicher Interessen und Ansichten gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft zu führen", hatte Hopfen gesagt. Die nächste DFL-Generalversammlung ist für den 17. August terminiert.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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