Fußball

Adidas will schnelle Lösungen Der DFB bekommt Feuer vom Premiumpartner

In Herzogenaurach kommt es gar nicht gut an, was der DFB derzeit an Bildern produziert.

In Herzogenaurach kommt es gar nicht gut an, was der DFB derzeit an Bildern produziert.

(Foto: imago images/ULMER Pressebildagentur)

Wenige Wochen vor der Europameisterschaft herrscht beim DFB weiter Alarmstufe Rot: Die sportlichen Schwierigkeiten verblassen gegen das nicht endende, immer weiter eskalierende Führungschaos. Nun bekommt der DFB auch noch Druck von seinem wichtigsten Geldgeber.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekommt in seiner tiefen Führungskrise nun auch Druck von seinem langjährigen Sponsor Adidas, einem der größten Geldgeber des in argen Turbulenzen steckenden Verbandes. "Leider werfen die internen Führungsquerelen kein gutes Licht auf den DFB", sagte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen: "Daher ist es wichtig, dass der Verband nun schnell die nötigen Schritte einleitet, um die offenkundigen Probleme zu lösen." Dies sei der DFB seinen Mitarbeitern, seinen Mitgliedern, "aber auch seinen Spielern und Spielerinnen und Partnern schuldig", führte Brüggen aus.

Das Unternehmen aus Herzogenaurach ist seit mehr als 60 Jahren einer der Hauptpartner des DFB, der aktuelle Sponsoringvertrag läuft bis 2026. 2016 hatte der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt seine jährlichen Aufwendungen für den DFB auf 50 Millionen Euro verdoppelt, über die Konditionen, zu denen der Vertrag schon zwei Jahre später verlängert worden war, hatte man Stillschweigen vereinbart. Dem Vernehmen nach fließt aber ungeachtet des WM-Debakels 2018 aber weiterhin eine ähnliche Summe auf die Konten des DFB. Bei der EM (11. Juni bis 11. Juli) bezieht die deutsche Nationalmannschaft ihr Turnier-Quartier in der "World of Sports" auf dem Firmencampus von Adidas.

"Permanente Unruhe"

Von niemandem kassiert der größte Sportfachverband der Welt mehr Geld, die jährlich etwa 30 Millionen Euro, die VW als zweitwichtigster Partner überweist, nehmen sich gegen die Adidas-Unterstützung vergleichsweise bescheiden aus.

Die Kritik dürfte beim Deutschen Fußball-Bund als Warnschuss ankommen. Im Verband hatte sich der Machtkampf in der Führungsetage nach dem Nazi-Vergleich von Präsident Fritz Keller zugespitzt. Keller muss sich dazu vor dem Sportgericht verantworten, die Landes- und Regionalverbände fordern unabhängig vom Ausgang des Verfahrens seinen Rückzug. Auch Generalsekretär Friedrich Curtius entzogen die Landesfürsten das Vertrau-en.

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, hatte am Wochenende die aktuelle DFB-Führung um Präsident Fritz Keller scharf kritisiert. "Der DFB muss einfach zur Ruhe kommen. Es ist eine permanente Unruhe seit Jahr und Tag. Die Leute müssen sich langsam fragen, ob es noch dem Fußball gerecht wird, was da passiert", sagte er: "Dieses Theater gibt es nicht erst seit zwei Wochen, sondern seit der Aufarbeitung des Sommermärchens. In der Zeit haben drei Präsidenten die Rote Karte bekommen."

Quelle: ntv.de, ter/sid

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