Brief an Fans nach Hoeneß-Schock Der FC Bayern gibt tatsächlich einen Fehler zu
01.12.2021, 21:20 Uhr
Uli Hoeneß sprach auf der Jahreshauptversammlung kein Wort.
(Foto: picture alliance / SvenSimon)
Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München endet im Chaos. Besonders Katar ist ein Streitpunkt. Nun gibt der deutsche Fußball-Rekordmeister zu, an dem Abend und bei dem Reizthema Fehler begangen zu haben. Die Münchner sehnen sich nun nach einem "Miteinander" mit den Fans.
Der FC Bayern München hat sich nach seiner turbulenten Jahreshauptversammlung mit einem Schreiben an seine Mitglieder gerichtet und dabei Fehler eingeräumt. "Nach der Jahreshauptversammlung vergangene Woche wollen, können und sollten wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", so der deutsche Fußball-Meister. "Ohne Frage ist diese Jahreshauptversammlung leider nicht so abgelaufen, wie wir es von unserem FC Bayern gewohnt sind."
Beim Mitgliedertreffen des Vereins hatte es Turbulenzen rund um das Thema Katar gegeben. Zahlreiche Fans stören sich an den Geschäftsbeziehungen ihres Klubs mit dem Gastgeberland der Fußball-WM 2022. Ein entsetzter Uli Hoeneß hatte vergangene Woche schon am Rednerpult gestanden. Doch der Ehrenpräsident verließ das Podium nach kurzer Zeit wieder wortlos, als der Aufruhr einer Fan-Opposition mit Pfiffen und Buhrufen gegen die Bayern-Bosse mit Präsident Herbert Hainer als zentraler Reizfigur rund um das Streitthema Katar-Sponsoring eskaliert war. Lautstarke "Hainer raus, Hainer raus"-Rufe hallten um Mitternacht durch den Audi Dome. "Wir sind Bayern - und ihr nicht", riefen die empörten Mitglieder - und auch: "Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt."
"Miteinander einen Weg finden"
"Bei all den Turbulenzen - und wir haben bei diesem Thema sicher nicht alles richtig gemacht -, steht unser Klub trotz allem auch in dieser Pandemie insgesamt vorbildlich da: sportlich, wirtschaftlich wie gesellschaftlich", hob die Vereinsführung nun hervor. Man sei sich bewusst gewesen, "dass sich beim Thema Katar einiges aufgestaut hatte", schrieb die Klub-Spitze. "Wir bitten allerdings nochmals um Verständnis, dass wir an diesem Abend nicht über einen Antrag abstimmen konnten, der am Vormittag vom Landgericht aus juristischen Gründen als unzulässig erklärt worden ist - wir versichern Euch aber gleichzeitig, dass wir den Diskurs mit unseren Mitgliedern intensivieren werden."
Man wolle beim Thema Katar "miteinander einen Weg finden", so der Verein. Man habe bereits "Kontakt mit denen aufgenommen, deren Wortmeldungen nicht mehr berücksichtigt wurden, erste Treffen fanden seitdem bereits statt, und weitere wurden für die nächste Zeit vereinbart. Zudem arbeiten wir die Jahreshauptversammlung intensiv auf und haben erste konkrete Entscheidungen zur Verbesserung des Dialogs mit unseren Mitgliedern getroffen."
Quelle: ntv.de, dbe/dpa