Borissow schlagen, Barça vermeiden Der FC Bayern hat ein Ziel
05.12.2012, 15:02 Uhr
Schon weiter, aber trotzdem gewinnen: Jupp Heynckes sieht das Duell mit Borissow nicht als Testkick.
(Foto: dapd)
Der FC Barcelona? Lieber Real Madrid! Für den FC Bayern geht es gegen BATE Borissow darum, keinen Schlendrian aufkommen zu lassen - sowie um den Gruppensieg und eine bessere Ausgangsposition im Champions-League-Achtelfinale. Mario Gomez darf gegen die Weißrussen von Beginn an stürmen.
Der große Druck ist raus, trotzdem verfolgt der FC Bayern gegen BATE Borissow immer noch wichtige Ziele. Sagen die Münchner zumindest. "Wir müssen richtig ranklotzen, das ist kein Freundschaftsspiel", stellte Trainer Jupp Heynckes klar. Ein zweites Mal will sich der Bundesliga-Primus auf der großen europäischen Fußball-Bühne nicht von dem gerade wieder frisch gekürten Meister aus Weißrussland düpieren lassen.
Voraussichtliche Aufstellungen
München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Martinez, Schweinsteiger, - Müller, Kroos, Ribery - Gomez
Borissow: Gorbunow - Poljakow, Radkow, Simic, Bordatschew - Olechnowitsch, Lichtarowitsch, Wolodko - Hleb, Bressan - Rodionow
Schiedsrichter: Collum (Schottland)
Genau genommen reden sie sich beim FC Bayern das Spiel aber deshalb wichtig und den Gegner stark, damit jetzt nur ja kein Schlendrian aufkommt kurz vor Weihnachten. In der Bundesliga auf Fernglas-Distanz zu den Verfolgern gegangen, in der Champions League das Minimalziel bereits erreicht, im Achtelfinale des DFB-Pokals die lösbare Aufgabe FC Augsburg - die Lage ist gut, aber nicht gut genug. Lahm etwa sagt unmissverständlich: "Das Achtelfinale ist etwas Besonderes, aber wir wollen ja noch weiterkommen."
Aus diesem Grund und angesichts der nur halb geglückten Therapie gegen den Liga-Angstgegner Borussia Dortmund soll bei der Achtelfinal-Auslosung am 20. Dezember der internationale Angstgegner unbedingt umgangen werden: der FC Barcelona! "Man will Brocken wie Barça vermeiden", bestätigte Lahm vor dem letzten Gruppenspiel (20.45 Uhr/ZDF und n-tv.de Liveticker). Im eigenen Stadion lautet der Auftrag deswegen Gruppensieg. "Es muss unser Ziel sein, im Achtelfinale zuerst auswärts zu spielen und dem einen oder anderen großen Kracher wie FC Barcelona oder Manchester United zumindest zu diesem Zeitpunkt aus dem Wege zu gehen", betonte auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Revanche mit Mario Gomez

Mario Gomez (r.) steht nach seinem Kurzeinsatz gegen Dortmund diesmal in der Bayern-Startelf.
(Foto: dapd)
Damit das klappt, lässt Heynckes Torjäger Mario Gomez erstmals nach seiner langen Verletzungspause in der Königsklasse von Anfang an ran. Der Nationalstürmer soll nach seinem ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga beim 2:0 in Freiburg "mit der Unterstützung des Publikums" richtig aufdrehen. In der Allianz Arena hatte Gomez beim 5:0 gegen Hannover nur 26 Sekunden nach seiner Einwechslung sein erstes Saisontor nach dem Comeback erzielt.
Mit jeweils zehn Punkten sind die Bayern ebenso wie der FC Valencia schon weiter. Durch den besseren direkten Vergleich mit den Spaniern wäre bei einem Sieg gegen Borissow Platz eins fix - egal, wie Valencia parallel beim OSC Lille spielt. Ein Spaziergang wird es aber nicht, wie das 1:3 im Hinspiel gegen das BATE-Team um den früheren Bundesliga-Star Alexander Hleb bewies. "Wir wollen Revanche", erklärte Abwehrspieler Dante.
Mailand oder Madrid möglich
Ein Schwergewicht könnten die Bayern im Achtelfinale freilich auch als Gruppensieger erwischen: Real Madrid oder der AC Mailand kommen als Gegner infrage. "Die Gruppenzweiten sind auch nicht so ohne", bemerkte Heynckes, der nicht nur Gomez ins Team rotieren dürfte. Xherdan Shaqiri könnte in die offensive Mittelfeldreihe rücken. Da zudem Bastian Schweinsteiger, Javi Martínez und Dante bei einer Gelben Karte im Achtelfinal-Hinspiel gesperrt wären, könnte Heynckes erwägen, nicht alle Stammkräfte diesem Risiko auszusetzen.
Passen muss Claudio Pizarro. Der Stürmer fällt wegen einer Erkältung aus. Auch Arjen Robben ist nach Muskelfaserriss noch nicht wieder einsatzfähig, er könnte sogar erst 2013 wieder spielfähig sein. Nach dem Kreuzbandriss von Holger Badstuber werden Jérome Boateng und Dante die Innenverteidigung bilden. "Holgers Ausfall ist ein großer Verlust. Ich hoffe, dass wir das so kompensieren können wie in anderen Bereichen", sagte Heynckes. Einen Winter-Transfer plant der Trainer nicht.
Borissow kommt ausgeruht in die wohl vollbesetzte Allianz Arena. Bereits am 25. November endete in Weißrussland die Saison, der neunte Meistertitel wurde schon vorher perfekt gemacht. Beim Hinspielsieg in Minsk spielten Hleb und Co. groß auf. "Der Gegner ist da 128 Kilometer gelaufen, das ist ein überragender Wert", stellte Heynckes fest. BATE kann vor dem Urlaubsbeginn unbeschwert auftreten - als Gruppendritter darf man 2013 in der Europa League weiterspielen.
Quelle: ntv.de, dpa/sid