Fußball

Zweitliga-Topduell beim HSV Der VfB plant den Doppel-Coup in Hamburg

Gelingt dem VfB beim HSV der Sprung auf den ersten Aufstiegsplatz der 2. Liga?

Gelingt dem VfB beim HSV der Sprung auf den ersten Aufstiegsplatz der 2. Liga?

(Foto: imago images/ActionPictures)

Wem gebührt die Vormachtstellung in der 2. Fußball-Bundesliga? Zum ersten Mal in dieser Saison duellieren sich die Aufstiegsfavoriten Hamburger SV und VfB Stuttgart. Umtost von Nebengeräuschen reist der Tabellenzweite aus Schwaben zum Spitzenreiter in den Norden - und will dort eine neue Krise umschiffen.

Es war beim VfB Stuttgart schon immer so, dass er zwischen Begeisterung und Protest ziemlich flott changiert. Derzeit bewegt sich der fünfmalige deutsche Meister mal wieder auf ein Krisenszenario zu - ausgerechnet vor dem Topduell bei Tabellenführer Hamburger SV am Samstag (ab 13 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) steigt der Ergebnisdruck gehörig.

Trainer Walter will mit dem VfB Stuttgart gleich zwei Mal gegen den HSV gewinnen.

Trainer Walter will mit dem VfB Stuttgart gleich zwei Mal gegen den HSV gewinnen.

(Foto: imago images/Pressefoto Baumann)

Trainer Tim Walter ficht dies aber nicht an, er lässt eine Verunsicherung gar nicht erst zu. "Wir wollen nach oben, wir wollen immer gewinnen. Das, was hintendran ist, interessiert mich nicht", sagte der Coach des großen Aufstiegsfavoriten und lächelte die aufkommende Unruhe einfach weg. "Es ist gefühlt ein Erstliga-Spiel." Der VfB will in Hamburg zurück auf den Platz an der Sonne, die beiden jüngsten Heimniederlagen sind abgehakt: "Wir treten positiv auf, und so geht's mir auch."

Der Spielausgang beim Zweitliga-Vergleich der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder könnte aber die Atmosphäre kippen lassen, zumal drei Tage später in der zweiten Runde des DFB-Pokals erneut der HSV im Volksparkstadion zum Tanz bittet. VfB-Routinier Mario Gomez geht gleichwohl ebenfalls davon aus, dass sich die Zweifel in Wohlgefallen auflösen werden. "Ich glaube, dass wir beide Spiele gewinnen werden. Wir haben das Potenzial dazu", sagte Gomez.

Bruddeln in Cannstatt

Dabei schrieben die "Stuttgarter Nachrichten" diese Woche, dass in den sozialen Netzwerken bereits über den Coach diskutiert werde. Am Trainingsplatz sei das schwäbisch-typische Bruddeln zu vernehmen gewesen, also Klagen der Fans über dies und das, außerdem waren erste Pfiffe beim 0:1 gegen Holstein Kiel im Stadion hörbar. "Das ist nicht fair und hilfreich gegenüber unserer jungen Mannschaft", meinte VfB-Kapitän Marc Oliver Kempf bei "Sport im Dritten".

Auch Trainer Walter reagierte bereits nach der Pleite gegen seinen Ex-Klub recht dünnhäutig, obwohl von einem medialen Gewitter noch keine Rede sein kann. "Ich lasse mir von den Medien nicht alles madig machen", sagte er, dabei war er lediglich zum verbalen Wutausbruch von Holger Badstuber nach dessen Gelb-Roter Karte befragt worden. Badstuber wird am Samstag gesperrt fehlen - eine Schwächung. Aber auch dieses Thema ist für Walter nur eine Randnotiz.

HSV ist gewarnt und scheint im Vorteil

Hamburg stellt sich im erstmals in dieser Saison ausverkauften Stadion auf einen gefährlichen Kontrahenten ein. HSV-Stürmer Martin Harnik, der den VfB aus sechs Jahren am Neckar sehr gut kennt, nimmt die Walter-Elf hochgradig ernst. "Sie spielen wie eine Topmannschaft, sind aufgestellt wie eine Topmannschaft und strahlen es meiner Meinung nach auch aus", sagte der 32-Jährige. Gegen Kiel hätte der VfB einfach "einen rabenschwarzen Tag" gehabt und die Arbeit von Walter verspreche "auf lange Sicht" ohnehin Erfolg. Erst einmal aber muss der extrem selbstbewusste Stuttgarter Coach den Trend wieder umkehren. Womöglich hilfreich ist sein Ruf als HSV-Schreck. Mit Kiel gewann Walter im Vorjahr beide Duelle.

Die allgemeinen Zahlen sprechen allerdings für den HSV. Acht Gegentore in zehn Spielen bedeuten Liga-Spitzenwert, dazu kommt ein Linksverteidiger, der mit vier Vorlagen zu den effektivsten Vorbereitern zählt: Tim Leibold, der frühere Stuttgarter. Zudem hat sich Bayern-Leihgabe Adrian Fein beim HSV als Volltreffer erwiesen. Er lenkt das Spiel, setzt seine Vorderleute mit gefährlichen Pässen in Szene. Dazu der torgefährliche Sonny Kittel (5 Tore), der spielintelligente Aaron Hunt und eine stark besetzte Ersatzbank sorgen für ein Hamburger Übergewicht.

HSV-Trainer Hecking, den Walter als einen "gewieften Taktiker" bezeichnete, ist die Autorität beim HSV. Der 55-Jährige hat Ruhe, Ordnung und Zuversicht ins Team gebracht. Über den Rivalen sagt er: "Ich mag es, wie der VfB Stuttgart spielt: mit viel Risiko behaftet."

Quelle: ntv.de, cri/sid/dpa

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