Fußball

Gegner staunt: "Geiles Tor ey" Die Liga bestaunt Lazaros "Scorpion Kick"

Valentino Lazaro machte sich trotz der Niederlage seiner Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen doch noch zum Mann des Spiels.

Valentino Lazaro machte sich trotz der Niederlage seiner Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen doch noch zum Mann des Spiels.

(Foto: Pool via REUTERS)

Borussia Mönchengladbach verliert ein wichtiges Spiel gegen Bayer Leverkusen, doch von der Partie wird wohl nicht das Ergebnis in Erinnerung bleiben - sondern ein spektakulärer Treffer. Der erinnert an einen der größten Spieler der deutschen Fußball-Geschichte.

Was für ein unglaublicher Treffer, was für ein bitterer Zeitpunkt: 2:4 stand es aus Sicht Borussia Mönchengladbachs gegen Bayer Leverkusen, zweimal hatte die Mannschaft von Marco Rose geführt, hatte sich durch schwer erklärbare Fehlleistungen vorne und hinten jedoch in eine schlechte Situation gebracht. Als Gladbachs Außenstürmer Patrick Herrmann den Ball tief in der Nachspielzeit noch einmal nach innen flankte, war die nicht hochklassige, aber torreiche Partie eigentlich schon entschieden. Der Höhepunkt des Spektakels folgte aber noch: Neuzugang Valentino Lazaro, vor der Saison von Inter Mailand gekommen, erzielte das Tor des Monats. Oder wahrscheinlicher: Das Tor des Jahres.

Der Österreicher ließ sich nicht von Gegenspieler Sven Bender beeindrucken, tauchte unter dem Ball durch - und beförderte ihn aus Kopfhöhe in hohem Bogen über Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky hinweg ins Tor - mit der Hacke, seitlich zum Tor in der Luft stehend. "Das ist absolute Weltklasse, das werde ich mir zu Hause noch zehnmal angucken", schwärmte Sky-Experte Dennis Aogo Glücklich war der Torschütze nach dem Spiel jedoch ganz und gar nicht: "Wir waren zwar nicht das beste Team heute, aber Chancen hatten wir trotzdem. Das ist ein bitterer Moment", gab der Torschütze bei Sky Einblick in sein Seelenleben. Denn es blieb schließlich beim 3:4. Da nutzte es wenig, dass Hradecky versicherte, seinen imaginären Hut zu ziehen. Er staunte: "Geiles Tor ey".

"Das war kein Glück"

Fritz Walter traf noch spektakulärer - leider in Abwesenheit von Fernsehkameras.

Fritz Walter traf noch spektakulärer - leider in Abwesenheit von Fernsehkameras.

Ein ähnliches, noch etwas spektakuläreres Tor war vorher mal dem ewigen Fußball-Idol Fritz Walter gelungen, allerdings nicht vor laufenden Kameras - was Walters Treffer vom 6. Oktober 1956 beim Spiel zwischen dem DDR-Meister Wismut Aue und Walters 1. FC Kaiserslautern den Titel "das vergessene Jahrhunderttor" ("Spiegel") einbrachte. 5:3 siegte Kaiserslautern damals, aber alles redete hinterher nur von Walters Treffer, einem "Fall-Vorzieher". Mehr 100.000 Zuschauer sahen das Tor im gewaltigen Leipziger Zentralstadion damals, doch es existiert von der Szene eben nur ein Photo.

Der Weltmeister von 1954 beschrieb den Treffer in einem seiner Bücher später mal so: "Der von rechts kommende Flankenball senkte sich hinter meinem Rücken. Da ließ ich mich nach vorne fallen, fast in den Handstand und schlug mit der Hacke zu. Aus zwölf, fünfzehn Metern Entfernung flog der Ball haarscharf ins obere Toreck. Dass es ein Tor wurde, war (...) Glück. Dass ich in dieser Situation aber überhaupt an den Ball kam und ihn traf, das war kein Glück."

Natürlich ließen sich im Spiel solche Szenen nicht erzwingen, versicherte Walter weiter. "Und man sollte das auch gar nicht erst versuchen: denn auf normale Art schießt es sich halt doch besser. Wenn aber einmal ein Ball nicht anders zu erreichen ist als mit dem Absatz, dann unterscheidet sich der gute Stürmer insofern vom schlechten, als er auch in dieser Lage die richtige Antwort weiß." Lazaro wurde übrigens als Mittelfeldspieler geholt.

Quelle: ntv.de

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