Krampf in der Champions League Dortmund duselt sich zum Sieg in Brügge
18.09.2018, 22:52 Uhr
Christian Pulisic wurde in der Schlussphase zum Dortmunder Matchwinner.
(Foto: AP)
Borussia Dortmund fährt zum Start in die Gruppenphase der Fußball-Champions-League einen glücklichen Sieg ein. Beim belgischen Meister FC Brügge, dem vermeintlich schwächsten Gruppengegner, müht sich der BVB mit Mario Götze zum wichtigen Auftakterfolg.
Borussia Dortmund hat auf seiner europäischen Wiedergutmachungs-Tour die erste Etappe mit viel Glück gemeistert. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre gewann zum Champions-League-Auftakt beim belgischen Meister FC Brügge mit Mario Götze in der Startelf mit 1:0 (0:0) und hat damit das Achtelfinale anders als in der vergangenen Saison im Visier. Vor einem Jahr war der BVB nach zwei Remis und vier Niederlagen kläglich in der Vorrunde gescheitert.
Nun haben die Dortmunder schon nach einem Spiel drei Zähler auf dem Konto - dank Christian Pulisic. Der Youngster sicherte mit seinem Tor in der 85. Spielminute den ersten Erfolg in der Königsklasse nach acht Spielen ohne Sieg, hatte dabei aber ganz viel Glück. Brügges Matej Mitrovic hatte den Amerikaner beim Klärungsversuch angeschossen, von Pulisic' Fuß prallte der Ball per Bogenlampe über Brügges Keeper ins Tor. Nächster BVB-Gegner ist am 3. Oktober Frankreichs Ex-Meister AS Monaco, der zum Auftakt eine 1:2-Heimpleite gegen Atlético Madrid kassierte.
Götze rückt in die Startelf
Vor dem Anpfiff hatte Favre überrascht. Nachdem er in den ersten drei Bundesligaspielen auf Mario Götze verzichtet hatte, stellte der Schweizer Trainer den Siegtorschützen des WM-Finals 2014 im Jan-Breydel-Stadion von Beginn an auf. Götze agierte eine Stunde lang im offensiven Mittelfeld hinter der einzigen Spitze Marco Reus. Das Duo setzte sich im ersten Durchgang aber ebenso wenig in Szene wie die schwachen Außen Marius Wolf und Jadon Sancho. Da hatten die kampf- und laufstarken Gastgeber im Spiel nach vorne mehr zu bieten.
Besonders über die linke Dortmunder Abwehrseite kombinierte sich Brügge anfangs immer wieder durch. So entstand auch die erste Möglichkeit, der Kopfball von Jelle Vossen verfehlte aber sein Ziel (12.). Der BVB tat sich gegen die aggressiven Belgier schwer. Dem lange verletzten Julian Weigl merkte man im defensiven Mittelfeld an der Seite von Axel Witsel die fehlende Spielpraxis an. Thomas Delaney (Knieprobleme) wurde vermisst. Brügge kam immer wieder zu Möglichkeiten. Reus rettete in höchster Not im eigenen Fünfmeterraum (20.), es war die beste Aktion des Kapitäns in den ersten 45 Minuten. Torhüter Roman Bürki parierte wenig später gegen Danjuma (23.), ein Schuss von Stefano Denswil (38.) ging knapp vorbei.
BVB spielt erst nach 30 Minuten mit
Und Dortmund? Nach einer halben Stunde kamen die Gäste besser ins Spiel. Ein harmloser Schuss von Götze stellte Torhüter Karlo Letica aber vor keine Probleme (29.). Innenverteidiger Abdou Diallo rutschte nach einer Ecke am Ball vorbei (31.). Favre, der auch auf Stürmer Paco Alcacer (Oberschenkelprobleme) verzichten musste, versuchte an der Seitenlinie gestenreich auf seine Mannschaft einzuwirken. Personelle Veränderungen in der Pause nahm der Schweizer allerdings nicht vor.
Die Schwarz-Gelben übernahmen aber auch in gleicher Besetzung nun die Kontrolle. Brügge stand nun sehr tief und lauerte auf Konter. Dem BVB-Spiel mangelte es aber an weiterhin Kreativität und Mut zum Risiko. Häufig wurde der Sicherheitspass gespielt, Chancen blieben Mangelware.
Favre reagierte nach einer Stunde und ersetzte den unauffälligen Götze durch Shinji Kagawa. Brügge kämpfte weiter mit viel Leidenschaft, es schwanden aber die Kräfte. Der BVB suchte mit Witsel und Kagawa als Ballverteiler die Lücke in der dicht gestaffelten Abwehr. Der eingewechselte Lois Openda (83.) vergab für Brügge eine weitere gute Chance gegen den aufmerksamen Bürki - das rächte sich für die Gastgeber wenig später beim Dortmunder Dusel durch Pulisic.
Quelle: ntv.de, Oliver Mucha, sid