H96 im Rausch, S04 & Köln unter Druck Dortmund will pressen und siegen
20.08.2011, 08:28 Uhr
BVB-Coach Jürgen Klopp will erst schönes Pressing und dann schönen Fußball sehen. Auf diese Reihenfolge legt er großen Wert.
(Foto: dpa)
Zwei Bundesliga-Spieltage sind absolviert, fest steht: Meister Dortmund wird nicht ungeschlagen bleiben. Nach dem Hoffenheim-Dämpfer will der BVB gegen Nürnberg zurück in die Erfolgsspur. Das will auch Schalke, weil dort bei einer Niederlage in Mainz schon Schlimmes droht: Verhältnisse wie beim 1. FC Köln. Dort ist Endzeitstimmung angebrochen.
Mit 0:1 hat Meister Borussia Dortmund am 2. Bundesliga-Spieltag bei 1899 Hoffenheim verloren. Und was bedeutet das? Nun, eigentlich nur, dass der BVB seinen Titel nicht mehr ohne Saisonniederlage verteidigen kann. Ernsthafte Zweifel daran, dass die gegen Hamburg furios gestarteten Dortmunder vielleicht doch nicht um die Meisterschaft mitspielen werden, sind hingegen nur eines: verfrüht. Zumal mit dem 1. FC Nürnberg am 3. Spieltag (ab 15.30 Uhr im n-tv.de Liveticker) jener Gegner zurück nach Dortmund kommt, gegen den das Team von Jürgen Klopp im Frühjahr mit einem 2:0-Erfolg die Meisterschaft perfekt gemacht hatte.
Im erneuten Duell mit dem "Club" will der BVB-Chefcoach die Pleite in Hoffenheim umgehend wieder ausbügeln, indem die Schwächen im Dortmunder Spiel umgehend abgestellt werden. "Pressing und Gegenpressing haben nicht so gut funktioniert. Das muss von Anfang an auf Platz eins unserer Prioritätenliste stehen", forderte er. "Daraus darf sich dann gern ein Fußballspiel entwickeln, das auch anderen gefällt und nicht nur mir." Die Franken könnten hierfür ein geeigneter Gegner sein, schließlich gewann der "Club" zuletzt vor 21 Jahren in Dortmund.
Es hakt bei S04 und Leverkusen

Ralf Rangnick und Raul können nicht so gut miteinander. Gut möglich, dass sie nicht mehr lange miteinander können müssen.
(Foto: dpa)
Während der BVB nur einen Ausrutscher korrigieren will, muss Revier-Rivale Schalke 04 das Abrutschen in eine handfeste Krise verhindern. Nach der Europa-League-Blamage gegen HJK Helsinki (0:2) wollen die "Königsblauen" beim FSV Mainz mit dem in Finnland geschonten Raúl, Jermaine Jones und Christian Fuchs die Kehrtwende schaffen und den verfrühten "Karneval" beim Gastgeber beenden. Die 05er sind zwar mit zwei Siegen in die Saison gestartet, seit 2006 im eigenen Stadion aber sieglos gegen Schalke. Allerdings: Seit dieser Saison spielt Mainz bekanntlich in einer neuen Arena.
Richtig rund läuft es auch bei Bayer Leverkusen, der beim VfB Stuttgart antreten muss, noch nicht. Das 1:0 gegen Bremen tat nach Pokal-K.o. und dem verpatzten Auftakt in Mainz (0:2) aber gut. "Man sieht an der Stimmung im Training, was ein Sieg bewirken kann", sagte Bayer-Coach Robin Dutt, der sein eigentümliches Wechselspiel im zentralen Mittelfeld wohl fortsetzen wird. Das heißt: Michael Ballack muss wohl wieder auf der Bank Platz nehmen, Simon Rolfes rückt dafür in die Startelf.
Hannoveraner Rausch, ...
Von Sieg zu Sieg eilt derzeit Hannover 96, das bislang alle vier Pflichtspiele der Saison (1 x Pokal, 2 x Bundesliga, 1 x Europa League) gewonnen hat. Mit einem weiteren Erfolgserlebnis gegen Aufsteiger Hertha BSC könnte H96 einen klubinternen Startrekord in der Liga aufstellen. Dass die Europa-League-Partie gegen den FC Sevilla (2:1) zu viel Kraft gekostet hat, glaubt der zweifache Torschütze Jan Schlaudraff nicht: "Wir sind zwar ordentlich marschiert, dennoch sehe ich da keine Probleme für uns." Bei Aufsteiger Hertha herrscht laut Trainer Markus Babbel nach handfesten Trainings-Kabbeleien unter den Spielern wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Achtsam sollte Hannover in der Schlussphase sein, in der Hertha das gefährlichste Team der Liga ist.
Nach der Affäre um die "Akustik-Attacke" beim Heimspiel gegen den BVB will Hoffenheim das lädierte Image mit einem Erfolg beim Neuling FC Augsburg aufpolieren. "Wir wollen wieder positive Schlagzeilen schreiben", kündigte Trainer Holger Stanislawski an: "Wir haben den deutschen Meister geschlagen, doch vier Tage hat niemand über Fußball gesprochen."
... Kölner Krise

Kölns neuer Trainer Stale Solbakken möchte sein Team gern Raumdeckung spielen lassen. Doch das deckt momentan ohne jedes Raumgefühl.
(Foto: dapd)
In argen Schwierigkeiten stecken der 1. FC Köln und vor allem der neue Trainer Stale Solbakken, dessen Zonendeckung in der Abwehr nach hinten losging: 0 Punkte, 1:8 Tore, Platz 18. Und dazu Fans, die mit Fäkalien um sich werfen.
Gegen den 1. FC Kaiserslautern (ab 18.30 Uhr im n-tv.de Liveticker) muss Solbakken auch noch auf den verletzten Torwart Michael Rensing verzichten. Außerdem ist Stürmer Lukas Podolski krank, sein Einsatz fraglich. Dass der Coach selbst bereits von einem "Endspiel" spricht, erhöht den Druck zusätzlich. FC-Geschäftsführer Claus Horstmann stärkte dem Norweger in einem "Express"-Interview deshalb demonstrativ den Rücken: Es mache überhaupt keinen Sinn, "nach zwei Spielen schon wieder alles infrage zu stellen". Nur: Läuft das dritte Spiel wie die zwei zuvor, werden die Fragen nicht verstummen.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa