Fußball

Tränengas gegen Pyrotechnik Dynamo Dresden siegt sich zurück in 2. Liga

Und jetzt auf in die 2. Liga.

Und jetzt auf in die 2. Liga.

(Foto: dpa)

Nur eine Saison verbringt Dynamo Dresden in der 3. Liga, nun steigt der Fußballklub direkt wieder auf. Schon ein Spieltag vor Schluss ist den Sachsen die direkte Rückkehr nicht mehr zu nehmen. Die Freude wird allerdings von schweren Ausschreitungen überschattet.

Ausgelassener Jubel bei den Fans von Dynamo Dresden, wachsende Vorfreude auch bei den Anhängern von Hansa Rostock: Dynamo Dresden hat am 37. und vorletzten Spieltag der 3. Fußball-Liga die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Die Sachsen, Absteiger aus der 2. Liga in der vergangenen Saison, machten den Aufstieg durch ein 4:0 (2:0) gegen Aufsteiger Türkgücü München klar.

Christoph Daferner (15.), Ransford Königsdörffer (27.), Heinz Mörschel (63.) und Panagiotis Vlachodimos (90.) stellten die Weichen für die Sachsen auf Sieg. Gästespieler Aaron Berzel sah die Gelb-Rote Karte (67.). Mit 72 Punkten führt Dresden die Tabelle nun vor Rostock (70) an. Dresdens Trainer Alexander Schmidt sagte beim MDR: "Mir gehts gut, ich bin sehr erleichtert." Und gab direkt den Anpfiff zum Feiern: "Wenn ich das reglementieren würde, hätte ich das Herz an der falschen Stelle", sagte der Coach. Alles sieht danach aus, dass Schmidt auch in der 2. Liga Trainer bleibt: "Ich finde es sehr cool hier, geile Stadt, überragende Fans. Wir sind in Gesprächen."

Riesiges Polizeiaufgebot.

Riesiges Polizeiaufgebot.

(Foto: dpa)

Doch die Stimmung in der sächsischen Hauptstadt ist angespannt: Noch vor dem besiegelten Aufstieg ist die Situation um das Dresdner Stadion eskaliert. Anhänger des Vereins attackierten ab der 70. Minute des Spiels außerhalb des Stadions die Polizei mit Pyrotechnik und versuchten, die Absperrungen mit Gewalt zu durchbrechen. Ein Großaufgebot der Polizei hatte das letzte Heimspiel von Dynamo zuvor massiv abgesichert, damit es zu keinem Massenandrang von Fans vor dem Stadion kommt. Obwohl der Verein im Vorfeld genau wie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert an die Anhänger appelliert hatte, nicht zum Stadion zu kommen und zu Hause zu bleiben, versammelten sich noch vor dem Anpfiff Hunderte von Fans um die Spielstätte.

Die Polizei forderte die Menge mehrfach auf, das Gelände zu verlassen und drängte die Angreifer mit Wasserwerfern und Tränengas zurück. Einzelne Randalierer wurden festgenommen. Mehrere Menschen wurden durch umherfliegende Gegenstände verletzt und mit Platzwunden in Krankenwagen behandelt. Auf Twitter berichtete die Polizei von teilweise vermummten und gewaltbereiten Fans, die die Einsatzkräfte fortwährend angreifen würden.

Polizeieinsätze in Rostock und Dresden

Ebenfalls gute Chancen auf den Aufstieg haben die Rostocker. Sie hatten am Samstag 1:0 bei Absteiger SpVgg Unterhaching gewonnen und könnten nach neun Jahren in die 2. Liga zurückkehren. Relegationsplatz drei ist jetzt schon sicher. Philip Türpitz (25.) erzielte das Siegtor für die Norddeutschen. Am 38. Spieltag am kommenden Samstag hat der FC Hansa Heimrecht gegen Aufsteiger VfB Lübeck. Dritter ist nach der 37. Runde der FC Ingolstadt, der am Samstag 5:1 (0:1) beim MSV Duisburg gewonnen hatte und 68 Punkte auf dem Konto hat.

Der Tabellenvierte 1860 München kam über ein 2:2 (1:1) gegen Abstiegskandidat Bayern München II, den Meister der vergangenen Spielzeit, nicht hinaus. Doch im letzten Spiel der Saison ist gegen den FC Ingolstadt noch immer der Sprung auf den Relegationsplatz drei möglich.

"Der dritte Platz ist sicher"

In Rostock ist man zuversichtlich, dass der Ex-Bundesligist wieder zweitklassig wird. "Am Ende haben wir's gut über die Zeit gebracht. Das war auch wichtig. Wir haben heute sicher einen guten Schritt gemacht", resümierte Rostocks Trainer Jens Härtel bei MagentaSport nach dem Sieg in Haching: "Der dritte Platz ist sicher, aber du willst jetzt auch gern Zweiter bleiben. Das bleibst du, wenn du nächste Woche das Spiel gegen Lübeck gewinnst."

Rund 100 Hansa-Fans sorgten allerdings für einen Großeinsatz der Polizei auf der Autobahn A9, weil sie die Autobahn in Höhe des Dreiecks Holledau blockierten. Sie wollten mit den Spielern, die im Mannschaftsbus saßen, den möglicherweise wegweisenden Sieg feiern. "In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurden gegen die Tatverdächtigen jeweils Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Eingriffe in den Straßenverkehr und Landfriedensbruchs eingeleitet", teilte die Polizei mit. Laut Darstellung der Polizei hatten rund 30 Pkw den Hansa-Spielerbus auf der Rückfahrt in Richtung Norden begleitet. In Höhe des Autobahndreiecks Holledau verlangsamten die Begleitfahrzeuge gegen 17.45 Uhr ihre Fahrt bis zum Stillstand und blockierten so mehrere Minuten lang alle drei Fahrspuren.

Moral bewies indes am Samstag der 1. FC Kaiserslautern, der sich trotz eines 1:3-Rückstandes noch ein 3:3 (1:3) bei Viktoria Köln erkämpfte. Elias Huth (72.) und Daniel Hanslik (88.) mit seinem zweiten Treffer glichen noch für den FCK aus. Nachdem München II am Sonntag nicht gewinnen konnte, haben die Pfälzer den Klassenerhalt sicher.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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