Fußball

BVB-Frauen imponieren Giganten Ein Abend, der sogar den FC Bayern träumen lässt

Die Rote Erde war gut besucht.

Die Rote Erde war gut besucht.

(Foto: picture alliance / HMB Media)

Drittligist Borussia Dortmund bietet dem übermächtigen Doublesieger Bayern München im Pokal Paroli. In zwei Jahren könnte das Duell in der Bundesliga für Begeisterung sorgen.

Am Ende dieses besonderen Abends konnten sich die Fußballerinnen von Borussia Dortmund vor Anerkennung kaum noch retten. 15.755 Fans erhoben sich von ihren Plätzen, die Spielerinnen klatschten sich stolz ab, und ausgerechnet der große FC Bayern hofft auf ein schnelles Wiedersehen. Denn trotz der 0:2 (0:2)-Niederlage gegen den (noch) übermächtigen Doublesieger aus München ist dem Drittligisten beim Pokal-Aus am Montagabend ein echter Fingerzeig für die Zukunft gelungen.

Das rang sogar den prominenten Gegnerinnen Respekt ab. "Dortmund ist ein großer Klub, und es ist schön zu sehen, dass sie ein ambitioniertes Frauen-Team haben", sagte Bayern-Stürmerin Pernille Harder. Selbst nach ihrem Doppelpack (27./33.) hatte sich der BVB nicht abschütteln lassen, sogar der Anschlusstreffer schien möglich. Die Außenseiterinnen hielten im Stadion Rote Erde gegen die Bayern über weite Strecken mit, zeigten Mut, Leidenschaft und Qualität.

"In Dortmund wird super viel investiert, da wurde die letzten fünf Jahre sehr viel gemacht, Stück für Stück nach oben gearbeitet", lobte DFB-Kapitänin Giulia Gwinn. Lena Oberdorf wurde noch deutlicher: "Ich hoffe, dass sie möglichst schnell in die erste Liga kommen." Genau das ist der Plan: Nach vier Aufstiegen in Serie soll der Marsch von ganz unten in die Erstklassigkeit in zwei Jahren beendet sein. "Wir haben zwei Drittel des Weges geschafft. Das härteste Drittel liegt noch vor uns", sagte Frauen-Abteilungsleiterin Svenja Schlenker.

"Irgendwann auch Champions League"

Die Bühne des ersten Duells gegen die Bayern "hat es uns ermöglicht, noch einmal zu zeigen, was wir wirklich vorhaben, wo wir vielleicht schon stehen und einfach noch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf uns, aber auch auf den Frauenfußball zu lenken", betonte Schlenker nach dem Spiel. Derzeit befindet sich der BVB in der Regionalliga West. In der dritten Liga belegt der Klub momentan den sechsten Platz. "Irgendwann werden wir sicher auch über die Champions League sprechen", sagte die ambitionierte Schlenker.

Wo geht ihre Reise hin? Noch kann das niemand sagen.

Wo geht ihre Reise hin? Noch kann das niemand sagen.

(Foto: picture alliance / HMB Media)

All das scheint möglich. Einerseits, weil die Leistungen stimmen. Andererseits, weil die Möglichkeiten gegeben sind. Seit dem Start des Projekts steht den Frauen die Infrastruktur von Borussia Dortmund zur Verfügung - von angemessenen Kabinen, über Profiverträge und Analysemöglichkeiten bis hin zum bald eigenen Trainingsgelände. Dinge, die im (deutschen) Frauenfußball noch längst keine Selbstverständlichkeit sind.

Die Zukunft scheint also programmiert. Gibt es dann also auch den "Klassiker" wie bei den Herren? "Mal sehen, ob wir es genauso im Frauenfußball etablieren", sagte Schlenker. Man könne auch seinen eigenen Weg gehen. Die Spielerinnen von Bayern und Dortmund sowie viele Fans freuen sich jedenfalls schon jetzt auf das Wiedersehen.

Quelle: ntv.de, ses/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen