Fußball

Kontrollverlust im Derby Yardimcis erschreckender Würgegriff wirkt nach

Rot nach Würgegriff für Erencan Yardimci

Rot nach Würgegriff für Erencan Yardimci

Für einen Würgegriff am Hals seines Gegenspielers sieht Braunschweigs Stürmer Yardimci gegen Hannover schon früh die Rote Karte. Er erweist seiner Mannschaft einen Bärendienst. Der Trainer sagt, wie er seinen Spieler bestrafen will, nimmt ihn aber auch in Schutz.

Nach der 0:3-Derby-Niederlage gegen Hannover 96 ringt Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig um den richtigen Umgang mit dem Rotsünder Erencan Yardimci. Trainer Heiner Backhaus kündigte eine Geldstrafe für den 23 Jahre alten Stürmer an, nahm ihn aber auch gegen zu harte Kritik und erste Anfeindungen in den sozialen Medien in Schutz.

"Die Strafe bleibt intern. Ich habe aber schon in der Halbzeitpause dem Geschäftsführer mitgeteilt, was ich gerne hätte. Weil das ein Bärendienst war. Und vor allem, weil das im Sport nichts zu suchen hat", sagte Backhaus. "Davon muss ich mich klar distanzieren. Und wenn ich mich entschuldigen möchte, dann vor allem bei Kindern und bei jungen Leuten, denn das hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen. Wir werden uns noch etwas einfallen lassen, das er Gutes tun kann, damit sowas nicht mehr vorkommt."

"Ihm tut es leid"

Yardimci hatte seinen Gegenspieler Boris Tomiak am Sonntag mit beiden Händen an den Hals gefasst und für diese Würgegeste schon in der 20. Minute beim Stand von 0:0 die Rote Karte gesehen. In Unterzahl hatten die Braunschweiger gegen den spielerisch deutlich stärkeren Erzrivalen keine Chance mehr.

Weil der türkische Leihspieler von 1899 Hoffenheim deshalb in den sozialen Netzwerken sehr schnell beleidigt wurde, stellte sich Backhaus neben seiner Kritik auch vor den Stürmer. "Ich werde ihn heute eher in den Arm nehmen, weil er der größte Kritiker seiner selbst ist", sagte der Eintracht-Coach. "Ihm tut es leid, weil er ein sehr besonnener, ruhiger Junge ist."

Yardimci sei ein Spieler, "der total reflektiert ist und die Schuld oft zu viel bei sich selbst sucht. Ich will, dass ihm das in seiner Karriere nicht noch häufiger passiert. Er ist ein Spieler, der aus der Bundesliga ausgeliehen ist und der diesen Reifeprozess hier braucht. Er macht sich sehr viel Druck und will unbedingt wieder in der Bundesliga spielen. In der Analyse dessen und in der Persönlichkeitsentwicklung müssen wir jetzt Einfluss darauf nehmen. Denn es kann ja immer passieren, dass so ein schneller Spieler mal provoziert wird auf dem Feld."

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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