Fußball

Sieg für den Tabellenletzten Rot nach Würgeattacke entscheidet hitziges Derby

Für Erencan Yardimci war das Spiel schon sehr früh vorbei.

Für Erencan Yardimci war das Spiel schon sehr früh vorbei.

(Foto: IMAGO/Noah Wedel)

Der 1. FC Magdeburg sorgt dafür, dass es am unteren Ende der 2. Bundesliga richtig eng wird, denn das Schlusslicht gewinnt gegen Münster. Hannover 96 feiert einen deutlichen Sieg im heißen Niedersachsen-Derby. Und der 1. FC Nürnberg durchlebt in Kaiserslautern alle Emotionen rund um den Elfmeterpunkt.

1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg 1:0 (1:0)

Der 1. FC Nürnberg tritt mit Trainer Miroslav Klose in der 2. Fußball-Bundesliga auf der Stelle. Der Club kam beim 1. FC Kaiserslautern aber immerhin zu einem 1:1 (0:1) und verhinderte durch einen ganz späten Elfmetertreffer eine Niederlage. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt nach zehn Spieltagen lediglich zwei Punkte.

Daniel Hanslik hatte die Hausherren in der 45. Minute zunächst in Führung gebracht, Robin Knoche (90.+3) sorgte mit seinem Treffer per Foulelfmeter in der Schlussphase immerhin für einen Achtungserfolg. Zwischen Elfmeterpfiff und der Ausführung lagen allerdings rund vier Minuten, weil der VAR die Situation noch überprüfen müsste. Kaiserslautern bleibt durch das Remis in Reichweite der Spitzengruppe.

Die unter Zugzwang stehenden Nürnberger versteckten sich am Betzenberg nicht und hatten durch einen Foulelfmeter die frühe Chance zur Führung. Doch Julian Justvan rutschte aus, schoss sein Standbein an und der Ball flog letztlich über das Tor (15.). Das rächte sich kurz vor der Pause, als Hanslik nach einem missglückten Nürnberger Klärungsversuch humorlos ins rechte Eck traf. Die riesige Möglichkeit, postwendend zu antworten, vergab der Nürnberger Rafael Lubach (45.+2).

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit blieben die bemühten Gäste glücklos. Der Distanzschuss von Adam Markhiev verfehlte sein Ziel nur knapp (55.). Spielerisch fiel dem Club indes wenig ein, Kaiserslautern verteidigte den Vorsprung in einer intensiven, aber zunehmend ereignisarmen Partie souverän. Die zweite Chance vom Punkt ließ sich Nürnberg dann nicht mehr nehmen: Knoche traf, nachdem der Elfmeter zuvor minutenlang überprüft worden war.

Eintracht Braunschweig - Hannover 96 0:3 (0:2)

Hannover 96 hat ein hitziges Hochsicherheitsderby bei Eintracht Braunschweig gewonnen und sich dadurch auf Platz vier verbessert. Der 3:0 (2:0)-Sieg gegen den Erzrivalen hatte zwei Hauptdarsteller: Der finnische Nationalstürmer Benjamin Källman (32./36.) schoss zwei Tore für die 96er. Und Braunschweigs Erencan Yardimci sah schon in der 20. Minute die Rote Karte. Der 23 Jahre alte Stürmer hatte seinen Gegenspieler Boris Tomiak mit beiden Händen an den Hals gefasst. Die mehr als 70-minütige Überzahl nach dieser Würgegeste spielten die fußballerisch deutlich stärkeren Gäste souverän aus. Daisuke Yokota (61.) traf noch nach der Pause.

In der vergangenen Saison waren Gästefans bei diesem Hassduell aus Sicherheitsgründen noch zu einem Großteil ausgeschlossen worden. Diesmal war das Eintracht-Stadion mit 22.089 Zuschauern wieder ausverkauft. Die Polizei sicherte das Spiel mit einem Großeinsatz ab. Und bis auf eine kurze Unterbrechung, die durch das Abbrennen von Pyrotechnik im Hannover-Block schon in der vierten Minute ausgelöst wurde, blieb es zumindest im Stadion weitgehend ruhig. Wegen eines Sanitäter-Einsatzes auf der Tribüne stellten sogar beide Fangruppen in der zweiten Hälfte kurzzeitig die Unterstützung ein.

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1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg:

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Eintracht Braunschweig - Hannover 96:

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1. FC Magdeburg - Preußen Münster

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Hertha BSC - Fortuna Düsseldorf:

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Arminia Bielefeld- SV Elversberg:

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Holstein Kiel - VfL Bochum:

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Dynamo Dresden - SC Paderborn 07:

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FC Schalke 04 - SV Darmstadt 98:

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SpVgg Greuther Fürth - Karlsruher SC

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Wie viel Gift trotzdem in diesem Derby steckt, zeigte sich bei dem Platzverweis. Yardimci und sein Gegenspieler gerieten aneinander, obwohl das Spiel nach einem Foul an anderer Stelle gerade unterbrochen war.

Blackout und Platzverweis des Türken verunsicherten die Gastgeber völlig. Beim 0:1 ließen gleich drei Braunschweiger den Vorlagengeber Mustapha Bundu laufen. Beim 0:2 sah Torwart Ron-Thorben Hoffmann schlecht aus. Ein dritter Treffer von Källman zählte wegen Abseits nicht (47.). Nach der Roten Karte spielte in diesem einseitigen Derby nur noch Hannover.

1. FC Magdeburg - Preußen Münster 2:0 (0:0)

Der 1. FC Magdeburg hat seine Durststrecke beendet. Die Mannschaft von Interimscoach Petrik Sander besiegte Preußen Münster 2:0 (0:0), bleibt aber Tabellenletzter. Maximilian Breunig (75., Foulelfmeter) erzielte das erste Tor der Magdeburger seit dem 31. August, Rayan Ghrieb (90.+2) legte spät nach. Damit wurde auch eine Serie von sieben Spielen ohne Sieg beendet. Münster wartet derweil seit drei Spielen auf einen Erfolg.

Die Gastgeber jubelten früh. Doch dem Treffer von Baris Atik (7.) ging in der Entstehung eine Abseitsposition voraus, Schiedsrichter Robert Kampka kassierte das Tor wieder ein. Es entwickelte sich eine intensive Begegnung, in der Münster mehr Ballbesitz hatte. Magdeburg hielt aber in den Zweikämpfen gut dagegen.

Große Chancen blieben zunächst Mangelware. Einen Abschluss von Oliver Batista Meier parierte Magdeburgs Torhüter Dominik Reimann (31.), auf der anderen Seite scheiterte Alexander Ahl-Holmström mit einem Kopfball an Schlussmann Johannes Schenk (35.).

Auch nach dem Wechsel zeigten die Gäste anfangs die reifere Spielanlage, Magdeburg überzeugte kämpferisch und verzeichnete durch Atik zwei gefährliche Abschlüsse (54., 61.). Mit zunehmender Dauer drängten die Gastgeber immer mehr auf die Führung, Breunig behielt beim Elfmeter die Nerven. Ghrieb sorgte nach einer Ecke für die Entscheidung.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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