Fußball

Paciencia doppelt, Bayer zu spät Eintracht-Elan schockt Leverkusen früh

Lukas Hradecky streckt sich vergeblich.

Lukas Hradecky streckt sich vergeblich.

(Foto: imago images/Nordphoto)

Die Ballbesitz-Könige Europas können auch bei Eintracht Frankfurt die Dominanz nicht in Punkte ummünzen. Der lange müde Auftritt von Bayer Leverkusen wird im Bundesliga-Duell in der Commerzbank-Arena früh bestraft. Die Werkself wacht zu spät auf, verzweifelt an Trapp-Vertreter Rönnow - und wird sogar noch bestraft.

Eintracht Frankfurt hat angetrieben vom Doppel-Torschützen Goncalo Paciencia den Sprung von Bayer Leverkusen an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga verhindert. Die Hessen dominierten zum Auftakt des 8. Spieltags die Werkself beim 3:0 (2:0) mit ihrer körperlichen Wucht und Entschlossenheit im Abschluss.

Der Portugiese Paciencia erzielte in der 4. Minute das 1:0 und legte seinen fünften Saisontreffer per Handelfmeter nach (17.). Sturmpartner Bas Dost sorgte schließlich für die Entscheidung (80.), nachdem zuvor Frederik Rönnow im Eintracht-Tor mehrfach toll gehalten hatte. Die effektiveren Frankfurter zogen beim Start in intensive Wochen mit den nun punktgleichen Leverkusenern vorbei.

Ausgestreckter Arm, Elfmeter, Tor: Dragovic und Paciencia.

Ausgestreckter Arm, Elfmeter, Tor: Dragovic und Paciencia.

(Foto: imago images/Jan Huebner)

"Was wir die erste Halbzeit gemacht haben, war einfach unglaublich. Das hat Spaß gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir richtig Probleme bekommen, aber am Ende heißt es 3:0. Wir sind glücklich", kommentierte Torschütze Dost bei DAZN. Bayer-Angreifer Kevin Volland äußerte dagegen harte Selbstkritik: "Die ersten 20 Minuten waren miserabel von uns, die dürfen uns in der gesamten Saison nicht wieder passieren. Das müssen wir erstmal sacken lassen."

Zwei Wechsel nach 30 Minuten

Die 50.800 Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Arena sahen eine Heimelf, die mit Hingabe kämpfte und dazu spielerische Akzente in höchstem Tempo setzte. Der Ausfall von Angreifer André Silva fiel nicht ins Gewicht, weil Rückkehrer Dost zusammen mit Paciencia und dem starken Linksaußen Filip Kostic viel Offensivschwung entfachte. Dost war Ausgangspunkt des frühen Führungstores. Er setzte Danny da Costa ein, der Paciencia mit einem wunderbaren Pass steil schickte. Der Portugiese setzte sich energisch gegen Leverkusens Verteidiger Aleksandar Dragovic und Mitchell Weiser durch und überwand auch Lukás Hrádecký im Bayer-Tor.

Die Eintracht griff immer wieder dynamisch an. Als Dragovic einen Schuss von Paciencia wie ein Torwart im Strafraum abwehrte, verwandelte Frankfurts Angreifer nervenstark vom Punkt. Vor allem Kostic war nicht zu stoppen. Bayer-Coach Peter Bosz reagierte nach einer halben Stunde, als er den überforderten Weiser auswechselte. Zur selben Zeit musste Frankfurts Verteidiger Almamy Touré verletzt vom Platz. Bei Bayer zog sich später Abwehrspieler Wendell ebenfalls eine Muskelverletzung zu.

Rönnow, Rönnow und wieder Rönnow

Den Gästen fehlte teilweise der Mumm, sich in den Zweikämpfen zu behaupten. Offensiv blitzte das Potenzial trotz einmal mehr zwei Dritteln Ballbesitz nicht entscheidend auf. Mit einer beherzten Grätsche stoppte Martin Hinteregger Nationalspieler Kai Havertz und verhinderte so das mögliche 1:1 (5.). Gefahr ging meist von Lucas Alario aus, aber Frankfurts Torwart Frederik Rönnow reagierte nicht nur gegen den argentinischen Angreifer gut (42.).

Vier Tage vor der schweren Champions-League-Partie bei Atlético Madrid intensivierte die Bayer-Elf nach der Pause ihr Offensivspiel. Havertz mühte sich als Antreiber. Zum Eintracht-Retter avancierte Rönnow. Der Vertreter des langfristig verletzten Nationaltorhüters Kevin Trapp verhinderte mit einer Fußabwehr beim Kopfball von Alario aus acht Metern das Anschlusstor (66.). Auch beim Schuss gegen Karim Bellarabi reagierte der 27-jährige Däne glänzend (69.).

Frankfurts Defensive wankte bedenklich. Als Gélson Fernandes eine Flanke von Bayer-Angreifer Kevin Volland vermeintlich an die Hand flog, korrigierte Schiedsrichter Christian Dingert nach Videobeweis seinen Elfmeterpfiff (73.). Rönnow entschärfte einen weiteren Schuss von Havertz (75.). Für Entlastung nach vorne konnten die Gastgeber kaum noch sorgen, aber Rönnow war an diesem Abend nicht zu bezwingen.

Quelle: ntv.de, Andreas Schirmer und Klaus Bergmann, dpa

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