Fußball

Führungschaos beim HSV Ertel sucht den Maulwurf

Es gibt einiges zu besprechen: HSV-Boss Carl-Edgar Jarchow und Coach Thorsten Fink.

Es gibt einiges zu besprechen: HSV-Boss Carl-Edgar Jarchow und Coach Thorsten Fink.

(Foto: picture alliance / dpa)

Unfair und vereinsschädigend: Der angebliche Transfer-Stopp sorgt beim Hamburger SV für Ärger. Erneut sind brisante Interna aus dem Aufsichtsrat an die Öffentlichkeit gelangt. Der Maulwurf macht Politik. Wieder einmal.

Der finanziell angeschlagene Hamburger SV steuert auf einen neuen Machtkampf zu. Nachdem brisante Informationen aus dem Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten an die Öffentlichkeit gestreut wurden, sucht Manfred Ertel, Vorsitzender des obersten Kontrollgremiums, den Maulwurf. "Solche gezielten Indiskretionen sind unfair und extrem vereinsschädigend und verdienten die Rote Karte, denn sie kommen zu einem aberwitzigen Zeitpunkt und stellen falsche Zahlen und Fakten in den Raum", sagte Ertel in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt, "so gibt es zum Beispiel keinen Transferstopp."

Am Mittwoch hatte die "Bild"-Zeitung von einem neuen Millionen-Minus in der HSV-Bilanz berichtet und dabei Interna aus der Aufsichtsratssitzung vom Montagabend öffentlich gemacht. "Wir fahren voll gegen die Wand", wurde eine nicht näher genannte Quelle zitiert.

Diese Informationen wurden laut Ertel gezielt lanciert, um den Verein zu destabilisieren. "Man kann schon den Eindruck gewinnen, dass hier aus einer Minderheitenposition heraus eigene Politik betrieben wird und handelnde Personen diskreditiert werden sollen", sagte der Spiegel-Redakteur, "der Versuch, den Vorstand in seiner Existenz zu erschüttern, verurteile ich aufs Schärfste. Und ich werde mich dagegen wehren, meine persönliche und berufliche Integrität durch üble Nachrede erschüttern zu lassen. Vor solchen Niederträchtigkeiten zu kapitulieren und ihren Urhebern den Verein zu überlassen, kommt aber nicht infrage."

Club-Boss: Keine Notverkäufe

Clubchef Carl Edgar Jarchow stellte erneut klar, dass der Verein keine Not-Transfers tätigen wird. "Wir müssen definitiv keinen Leistungsträger verkaufen", sagte der Vorstandsvorsitzende dem Fachmagazin "kicker". Er widersprach damit Medienberichten, nach denen der HSV nach dem südkoreanischen Torjäger Heung-Min Son (7,5 Millionen Euro Erlös/zu Bayer Leverkusen) Stars wie Spielmacher Rafael van der Vaart oder Nationaltorwart René Adler veräußern müsse. "Das ist totaler Quatsch", betonte Jarchow.

Auch von einem kolportierten Transfer-Stopp könne keine Rede sein. "Wir haben uns Budgetziele gesetzt, die wir erreichen wollen - den Kader verkleinern, aber eben auch punktuell verstärken", sagte er der "Hamburger Morgenpost". Daher muss der klamme Bundesligist, der in drei Jahren zuletzt ein 20-Millionen-Defizit eingefahren haben soll, Kader und Kosten bis zum Ende der Transferfrist am 31. August deutlich reduzieren.

Zum Verkauf stehen die zu teuren Edelreservisten Robert Tesche, Gojko Kacar, Marcus Berg, Paul Scharner, Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic. Mindestens zehn Millionen Euro sollen über Ablösen und Gehaltseinsparungen eingenommen werden. Dann könnten noch Lasse Sobiech (Borussia Dortmund) und ein weiterer Stürmer kommen.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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