Hausdurchsuchung in Polen Polizei verhaftet Lewandowskis Ex-Berater
27.10.2020, 09:46 Uhr
Lewandowski und sein ehemaliger Berater im Dezember 2015.
(Foto: imago images/Newspix)
Robert Lewandowski soll erpresst worden sein. Die polnische Staatsanwaltschaft nimmt den ehemaligen Berater des Bayern-Stürmers fest. Er soll mit "strafbaren Drohungen" 20 Millionen Euro von seinem früheren Geschäftspartner gefordert haben.
Die Polizei in Polen hat den früheren Berater von Stürmerstar Robert Lewandowski, Cezary Kucharski, festgenommen. Er werde verdächtigt, den Spieler des FC Bayern München mit "strafbaren Drohungen" unter Druck gesetzt zu haben, um 20 Millionen Euro von ihm zu erhalten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Warschau. "Gegenwärtig wird sein Haus durchsucht."
Der 32 Jahre alte Lewandowski werde von den Ermittlern als Geschädigter in der Sache behandelt. "Die Forderungen an ihn hatten keinerlei Grundlage, die sich aus den Geschäftsbeziehungen der beiden ergab", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. Eine Sprecherin von Lewandowski verwies auf dpa-Anfrage darauf, dass nur die Staatsanwaltschaft in dieser Sache Auskunft geben könne.
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der Stürmer offenbar Anzeige gegen seinen ehemaligen Geschäftspartner erstattet hat. Wie der "Spiegel" berichtete, soll Kucharski Schweigegeld gefordert haben, um private Informationen nicht an die Öffentlichkeit zu bringen. Kucharski und Lewandowski hatten von 2008 bis 2018 zusammengearbeitet. Der Berater war somit maßgeblich für Lewandowskis Sprung in die Bundesliga zu Borussia Dortmund und für den anschließenden Wechsel zum FC Bayern verantwortlich.
Der Anzeige des Fußball-Stars soll eine Klage des Beraters vorangegangen sein. Der Fußball-Star, frisch gebackener Triple-Sieger und einer der besten Stürmer der Welt, soll mehrere Millionen Euro aus dem Firmenvermögen für private Zwecke abgezweigt haben - unrechtmäßig. Kucharski fordert deshalb 39 Millionen Zloty (rund neun Millionen Euro) Schadenersatz von seinem ehemaligen Geschäftspartner.
Lewandowski und seine Frau Anna sollen sich ausgiebig bedient haben, wie nach Angaben des "Spiegel" aus der Klageschrifft hervorgeht: Es ginge "unter anderem um Luxusreisen und teure Inneneinrichtung, die die Lewandowskis vom Firmenkonto beglichen haben sollen." Für Lewandowski war die Klage "unbegründet" und die Motive seines einstigen Beraters klar: Kucharski warf er Verleumdung, Schikane und Erpressung vor. Der 48-Jährige könne sich "einfach nicht mit der Beendigung der Zusammenarbeit abfinden", erklärte Lewandowskis Sprecherin.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa