Fußball

20 Millionen Schmiergeld aus Katar? Ex-Fifa-Mann will auspacken

Katar setzte sich bei der Wahl zum WM-Ort 2022 durch - noch immer fragt sich alle Welt, wie das vonstatten ging.

Katar setzte sich bei der Wahl zum WM-Ort 2022 durch - noch immer fragt sich alle Welt, wie das vonstatten ging.

(Foto: dpa)

Mit Dokumenten und Bankdaten will ein früherer Fifa-Funktionär belegen, dass vier Exekutivmitglieder vor der WM-Vergabe an Katar mit einer Millionensumme gekauft wurden. Fifa-Boss Joseph Blatter ficht das nicht an. Er will sich am Mittwoch vom Fifa-Kongress wiederwählen lassen und erklärt gar: "Ich freue mich auf vier weitere Jahre als Präsident."

Der vom ehemaligen Exekutivmitglied Jack Warner angekündigte Tsunami beim Fußball-Weltverband Fifa steht offenbar kurz vor dem Ausbruch. Nach Informationen des Sport-Informations-Dienstes (SID) findet am Dienstag (14.00 Uhr) in einem Züricher Nobelhotel eine Pressekonferenz statt, auf der Belege für Schmiergeldzahlungen aus Katar im Zuge der WM-Vergabe 2022 präsentiert werden sollen.

Ein ehemaliger Fifa-Offizieller will auf der Pressekonferenz die Namen von vier Exekutiv-Mitgliedern nennen, die mit 20 Millionen Euro bestochen worden sein sollen. Zudem sollen Dokumente und Bankkonten veröffentlicht werden, die die Geldflüsse beweisen sollen. Bei den Beschuldigten soll es sich angeblich um Issa Hayatou, Nicolas Leoz, Julio Grondona und Rafael Salguero handeln.

Schon vor der Ankündigung neuer Belege war der 61. Fifa-Kongress in Zürich zur Farce geraten. Präsident Joseph Blatter bläst trotz des vermeintlichen Triumphs über seinen abservierten Widersacher Mohamed Bin Hammam in der größten Schlammschlacht der Fifa-Geschichte eiskalter Wind ins Gesicht. Doch trotz aller neuen Vorwürfe scheint die Wiederwahl des allmächtigen Präsidenten am Mittwoch beim 61. Kongress des strauchelnden Fußball-Weltverbandes in Zürich sicher - sollten seine Rivalen nicht noch zum entscheidenden Gegenschlag ausholen. Die Pressekonferenz am Dienstag könnte dieser Schlag sein, auch wenn das zunehmend unwahrscheinlich erscheint.

Auf einer Pressekonferenz am Abend in Zürich bekräftigte Blatter nämlich, als einziger Kandidat zur Wahl antreten zu wollen und teilte wieder einmal sein Bedauern über die Schlammschlacht der letzten Tage mit. "Das Image der Fifa hat in den vergangenen Tagen großen Schaden genommen. Ich bereue, was passiert ist. Ich habe mit vielen Fans  gesprochen, die alle sehr enttäuscht sind', sagte Blatter im Fifa-Home in Zürich. Kommentare zum Rückzug der Kandidatur von Mohamed Bin Hammam verweigerte Blatter ebenso wie zu den Vorwürfen des ebenfalls suspendierten Vize-Präsidenten Jack Warner, der dem Fifa-Boss Bestechlichkeit vorwirft.

Stattdessen bekräftigte der 75-Jährige, dass die Wahl am Mittwoch wie geplant mit ihm als einzigem Kandidaten stattfinden wird und sagte: "Ich freue mich auf vier weitere Jahre als Präsident."

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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