Abwehr-Duo geht nach Manchester FC Bayern besorgt sich dringend benötigte Einnahmen
14.08.2024, 07:15 Uhr
Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui spielen künftig im Theater der Träume. Sie wechseln zu Manchester United.
(Foto: picture alliance / RUIZ)
Lange wurde darüber spekuliert, nun sind sie offiziell: die Transfers von Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui vom FC Bayern zu Manchester United. Der Niederländer verabschiedet sich emotional. Kommt nun noch einmal Bewegung in den Poker um Jonathan Tah?
Der Kaderumbau des FC Bayern schreitet weiter fort. Am Dienstagabend gab der Klub bekannt, dass die beiden Abwehrspieler Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui zu Manchester United wechseln. Dieser Doppelpack hatte sich zuvor bereits angedeutet. Der niederländische Innenverteidiger De Ligt soll dem Rekordmeister angeblich 45 Millionen Euro Ablöse einbringen, der Marokkaner Mazraoui 15 Millionen Euro. Den Münchnern sollen zudem noch Bonuszahlungen winken. Bei den Red Devils unterschreibt de Ligt bis 2029, Mazaroui bis 2028. Beide sollen aber eine Option für ein weiteres Vertragsjahr besitzen.
"Liebe Bayern-Fans, ich möchte mich bei euch allen von Herzen für eure Liebe und Unterstützung bedanken", postete der 25-jährige Niederländer in einem Beitrag bei Instagram. "Es war mir eine große Ehre, zwei Jahre für einen wundervollen Verein wie den FC Bayern gespielt haben zu dürfen", schrieb de Ligt weiter. Der Abschied sei "ein Chaos der Gefühle". Der Niederländer sei ein Spieler, "der immer alles gibt und sein Herz auf dem Platz lässt - unvergessen bleibt den Fans unter anderem seine entscheidende Grätsche im Champions League-K.o.-Spiel gegen Paris St. Germain. Genauso hat Nous hier zwei Jahre lang immer verlässlich seine Leistung gebracht", sagte Bayerns Sportvorstand Max Eberl zum Abschied.
Mit dem Doppelwechsel löst sich der Transferstau bei den Münchnern etwas auf. Doch nach wie vor ist der (Luxus-)Kader des Rekordmeisters zu groß, zumal für den geplanten Umbruch weitere Spieler kommen sollen. Womöglich kommt jetzt nochmal Bewegung in den Poker um Bayer Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah. Seit Wochen wird über einen möglichen Wechsel spekuliert. Der 28-Jährige geht in sein letztes Vertragsjahr beim Meister. Wenn Leverkusen eine Ablöse erzielen will, bietet sich in diesem Sommer die letzte gute Gelegenheit. Dass der Klub einen solchen Schlüsselspieler in der Winterpause ziehen lassen würde, ist unwahrscheinlich.
Wunschkandidat Desire Doue sagt offenbar ab
Der "Kicker" berichtete jedoch am Montag erneut, dass der Transfer nicht zustande komme, "sofern nichts Unvorhergesehenes passiert". In der Münchner Klubspitze sei nicht jeder von Tah komplett überzeugt. Zuletzt war berichtet worden, dass es ein Ultimatum für den Transfer gegeben habe. Das seien falsche Berichte gewesen, sagte Sportdirektor Christoph Freund am Dienstagabend in Unterhaching, wo die Münchner ihren letzten Härtetest vor dem Pflichtspielstart mit 3:0 gegen den österreichischen Erstligisten WSG Tirol gewannen.
Auch an anderer Stelle sieht es offenbar nicht nach einem weiteren Transfer aus: Wunschkandidat Desire Doue von Stade Rennes hat sich dem Vernehmen nach gegen den FC Bayern und für Paris Saint-Germain entschieden. Der 19-Jährige sollte die Offensive verstärken.
Immerhin ist nun Geld da, um weiter auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Das Thema Transferstau hatte in den vergangenen Tagen mal wieder für Wirbel gesorgt. Vor allem dank Uli Hoeneß. Dass seine jüngste Aussage, es müssten noch Spieler verkauft werden, bevor Sportvorstand Max Eberl neue Transfers tätigen könne, als Machtwort interpretiert wurde, bezeichnete Hoeneß als "Schwachsinn". Er habe nur "mitgeteilt, was der Aufsichtsrat beschlossen hat. Es gibt einen Beschluss: Wenn neue Spieler kommen, muss verkauft werden, ihr müsst lernen zuzuhören und die Wahrheit zu schreiben", schimpfte er mit Blick auf die Medien.
Mehrere etablierte Stars könnten noch gehen
Was aber passiert nun noch? Da der neue Trainer Vincent Kompany vor der Abwehr offensichtlich wieder mit Joshua Kimmich neben Millionen-Transfer Joao Palhinha plant, wird es für Leon Goretzka immer enger. Auch Aleksandar Pavlović, Konrad Laimer oder Raphaël Guerreiro können auf der Sechs spielen. Goretzka gilt deshalb als Verkaufskandidat, hat aber noch zwei Jahre Vertrag und wäre deshalb entsprechend teuer. Allerdings scheint der Bochumer Junge nicht gewillt, den Klub zu verlassen, sondern will sich durchbeißen.
In der Offensive soll nach der Leihe von Bryan Zaragoza nach Osasuna weiter ausgedünnt werden. Als wahrscheinlichste Option gilt derzeit Kingsley Coman. Auch Leroy Sané und/oder Serge Gnabry dürften bei entsprechenden Angeboten gehen, zumal für die drei Positionen hinter Torjäger Harry Kane auch Thomas Müller, Jamal Musiala, Mathys Tel, Michael Olise, Gabriel Vidovic und Arijon Ibrahimovic Ansprüche erheben.
Klar ist nur: Kurz vor dem Pflichtspielstart am Freitag im DFB-Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm stehen Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund weiterhin vor einigen ungelösten Fragen - auch wenn der FC Bayern "jetzt schon gut aufgerüstet" habe, wie Hoeneß letzte Woche anmerkte. Eberl sprach dagegen zuletzt von einer "guten Kadergröße", die der FC Bayern benötige. Man habe "einige junge Spieler, dafür wollen wir auch Platz schaffen". De Ligt und Mazraoui machen den Anfang.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid