Freistoß-Genie Grimaldo kommt Trockenes Blatt versetzt Vincent Kompany in Angst und Schrecken
01.11.2025, 05:56 Uhr
Auf diesen Treffer in seinem ersten Spiel gegen den FC Bayern im September 2023 ist Grimaldo besonders stolz. "Das war meine Visitenkarte", sagt er.
(Foto: IMAGO/Ulmer/Teamfoto)
Bayern gegen Bayer ist das Topspiel des Wochenendes. Die noch verlustpunktfreien Münchner sind favorisiert und extra motiviert. Vor einem Leverkusener aber warnt Coach Kompany sein Team besonders. Der kommt mit einem trockenen Blatt bewaffnet zum Spiel in die Allianz Arena.
Bayern Münchens Trainer Vincent Kompany hat gegen die Freistoßkünste von Leverkusens Alejandro Grimaldo ein ganz einfaches Rezept. "Ich hoffe einfach, dass es keine gefährlichen Freistöße gibt", sagte Kompany vor dem Topduell in der Fußball-Bundesliga am heutigen Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) gegen Bayer mit einem Schmunzeln.
"Die Wahrheit ist, dass keine blöden Fouls gemacht werden, dass er vielleicht keinen unglaublichen Freistoß-Tag hat und dass der Torwart uns hilft in diesen Situationen. Mehr kannst du nicht machen", ergänzte der Belgier.
Auf diesen Trefferi in seinem ersten Spiel gegen den FC Bayern im September 2023 ist Grimaldo besonders stolz. "Das war meine Visitenkarte", sagt er.
(Foto: IMAGO/Ulmer/Teamfoto)
Grimaldo ist einer der gefährlichsten Freistoßschützen in Europa. Von seinen sieben Treffern in dieser Saison hat der Linksverteidiger aus Spanien bereits wieder viermal per Freistoß getroffen, so auch am Mittwoch beim 4:2 n.V. im Pokal beim Zweitligisten SC Paderborn.
"Jetzt kommt Mr. Freaky"
Grimaldos Schusstechnik wird folha seca, das "trockene Blatt", genannt. "Es geht dabei darum, dass der Ball steigt - und sich dann wie ein trockenes Blatt senkt. Idealerweise ins Tor", hatte der Leverkusener kürzlich der "Süddeutschen Zeitung" verraten. Der Spanier mit der Schuhgröße 40 erzählte der Zeitung von seinem Training (zwei bis dreimal die Woche Freistöße) und seinem Ruf innerhalb der Liga, den er einst mit einem Treffer in der Allianz Arena begründete.
Damals traf er beim 2:2 per Freistoß zum zwischenzeitlichen 1:1. Er habe da Selbstvertrauen für ein ganzes Jahr getankt, erklärte er. Seither verbreiten seine Freistöße in der Liga Angst und Schrecken. "Manchmal kommen Gegner zu mir und sagen: Bitte nicht! Bitte nicht!", hatte er erzählt und verraten, wie vorsichtig die Gegenspieler mittlerweile vor dem eigenen Strafraum agieren. Wenn dann doch was passiert, habe sogar der Schiedsrichter Mitleid.
"Der eine oder andere Schiedsrichter ist zu mir gekommen und hat gesagt: Jetzt kommt Mr. Freaky", hatte Grimaldo gesagt und seinen Eindruck geschildert, dass "Schiedsrichter sich schwer damit tun, Fouls in Strafraumnähe zu ahnden". Gegen Paderborn war dies dann nicht der Fall. Ein Foul wurde geahndet. Der Ball senkte sich wie ein trockenes Blatt.
Kompany sieht Leverkusen auf einem guten Weg
Entsprechend wird bei den Bayern auch Manuel Neuer gefordert sein, der nach zwei Spielen Pause ins Tor des Tabellenführers zurückkehren wird. Der 39-Jährige war im Pokal in Köln (4:1) gesperrt gewesen und von Jonas Urbig vertreten worden. Der 22-Jährige hatte deshalb schon in der Liga in Mönchengladbach (3:0) Spielpraxis sammeln dürfen.
Leverkusen, das die Bayern 2024 vom Meisterthron geworfen hatte, sieht Kompany nach durchwachsenem Saisonstart unter dem neuen Coach Kasper Hjulmand wieder auf einem guten Weg. "Die haben unter dem neuen Trainer 16 von 18 möglichen Punkten in der Bundesliga geholt. Das heißt, dass sie wieder diese Top-Form haben und torgefährlich sind", betonte Kompany am Freitag.
Bayer habe bei seinem Umbruch im Sommer zwar "viel Talent verloren, aber die haben auch Talent gekauft, und das darf man nicht unterschätzen. Das bleibt ein absolutes Topspiel in der Bundesliga." Leverkusen liegt nach acht Spielen schon sieben Zähler hinter dem perfekt gestarteten Rekordmeister (24).
Für die Bayern geht es auch darum, ihren europäischen Startrekord von bisher 14 Siegen auszubauen. Die letzte Pflichtspielniederlage hatte es am 5. Juli im Viertelfinale der Klub-WM gegen Champions League-Sieger Paris Saint-Germain gegeben. Auf PSG treffen die Münchner am Dienstag (21 Uhr/Prime Video und im Liveticker auf ntv.de) in der Ligaphase der Königsklasse wieder. In der Liga hatten die Bayern zuletzt am 8. März gegen den VfL Bochum (2:3) verloren.
Quelle: ntv.de, sue/sid