Fußball

Auch, weil Kane Rekorde sprengt FCB-Trainer Tuchel umarmt das beste Gefühl der Welt

Top-Trainer Thomas Tuchel liebt Triumphe.

Top-Trainer Thomas Tuchel liebt Triumphe.

(Foto: IMAGO/Ulrich Wagner)

Die Bayern und das Tor-Phänomen Harry Kane stimmen sich mit einem turbulenten 4:2 gegen Heidenheim auf ihren "Parteitag" ein. Die erste Jahreshauptversammlung für Trainer Thomas Tuchel wird eine entspannte sein. Der zeigt sich nach dem Zoff der Vorwoche ohnehin sehr gelöst.

Harry Kane geriet schon vor dem süßen Belohnungsküsschen von Ehefrau Katie ins Schwärmen. "Ich liebe jede Sekunde hier", sagte das Münchner Tor-Phänomen und wagte im Überschwang der Gefühle sogar schon einen verstohlenen Blick auf den "ewigen" Bundesliga-Rekord seines Vorgängers Robert Lewandowski.

Sicher, die unglaubliche Bestmarke von 41 Toren sei "noch ein bisschen weit weg", bekannte Kane, der nach seinem Doppelpack beim 4:2 (2:0) des FC Bayern gegen den aufmüpfigen Aufsteiger 1. FC Heidenheim bei 17 Treffern steht: "Aber wenn wir dann mal im April sind und nahe am Saisonende, dann ist es sicher etwas, das ich versuche zu erreichen."

Dass Kane das Zeug dazu hat, daran zweifelt niemand in der Bayern-Familie, die sich am Sonntag zur Jahreshauptversammlung in der Rudi-Sedlmayer-Halle traf. Dass die "Grundstimmung", wie von Trainer Thomas Tuchel erhofft, dort positiv war, lag am Rekordumsatz von mehr als 800 Millionen Euro - und an Kane.

Lewandowski-Rekord wackelt

Schon jetzt hat der 30-Jährige einmal häufiger getroffen als die Schützenkönige Niclas Füllkrug und Christopher Nkunku in der vergangenen Saison - in nur elf Spielen! Das hat in über 60 Jahren Bundesliga keiner vor ihm geschafft, auch nicht Lewandowski. "Das ging schneller, als ich gedacht habe", scherzte Kane, "so gut bin ich noch nie in eine Saison gestartet, und ich bin stolz drauf." Lewandowskis Jahrhundertrekord mit 41 Treffern wackelt dank Kanes starker Form bedenklich.

Sein Doppelpack (14./44.) brachte den Rekordmeister auf den Weg, die Vorarbeit leistete jeweils der seit Monaten überragende Leroy Sané. Kapitän Manuel Neuer nannte den Nationalspieler witzelnd "ein Sahnestück", Kane sprach selbstlos von "unserem wahrscheinlich besten Spieler in dieser Saison".

Was Thomas Tuchel so richtig liebt

Doch in der wilden zweiten Halbzeit, in der die geschlauchten Bayern-Stars laut Trainer Thomas Tuchel auf der "letzten Rille" unterwegs waren und ihre 2:0-Führung verspielten, ließ Kane nach Sanés Vorarbeit zwei gute Chancen liegen. "Die waren schwerer als die, die ich gemacht habe", seufzte der Engländer.

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Dass Ehefrau Katie nicht noch trösten musste und die Stimmung vor der JHV nicht kippte, lag an den Jokertoren von Raphaël Guerreiro (72.) und Eric Maxim Choupo-Moting (85.). Also daran, wie Neuer betonte, dass bei den Tuchel-Bayern im Vergleich zur Vorsaison durchaus eine Weiterentwicklung zu sehen ist - schöne Grüße an die TV-Experten.

"Wir glauben an uns", sagte Neuer, "wir haben die Ruhe und Disziplin, an unserem Spiel festzuhalten und machen keine verrückten Dinge. Wir kippen nicht mehr um." Und so sah Tuchel trotz der defensiven Schwächen vor allem nach der vorübergehenden Umstellung auf eine Dreierkette, als die Gegentore fielen, auch "keinen Anlass, Kritik zu üben". Stattdessen sprach er von einem "guten Moment" für das Mitgliedertreffen, dem er erstmals beiwohnte. "Das Gefühl nach einem Sieg aufzuwachen", sagte Tuchel, "ist nicht zu toppen."

Quelle: ntv.de, sue/sid

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