Trinkpausen in jedem Spiel FIFA verkündet Spielzeit-Revolution für die WM 2026

Im Sommer 2025 ist bei der Klub-WM in den USA die Hitze ein Dauerthema. Trainer wie Spieler klagen, die Schiedsrichter bitten zur Trinkpause. Um die Spieler zu schützen, verkündet die FIFA nun eine neue Regelung für die Fußball-WM 2026. Diese wird das Spiel verändern.
Jedes Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in Mexiko, Kanada und den USA wird durch eine dreiminütige Trinkpause pro Halbzeit unterbrochen werden. "Der Schiedsrichter wird das Spiel in jeder Halbzeit nach 22 Minuten stoppen, um den Spielern die Möglichkeit zu geben, Flüssigkeit zu sich zu nehmen ", schrieb die FIFA dazu auf ihrer Webseite. Das bedeutet, dass die 104 Spiele der WM effektiv in Viertel unterteilt werden.
Die Trinkpause werden dabei unabhängig von den klimatischen Bedingungen am Spielort sein, teilte der Weltverband mit. Sie werde es in überdachten und klimatisierten Stadien ebenso geben wie in den Stadien ohne Dach.
"Diese Pause dauert jeweils drei Minuten von Pfiff zu Pfiff", sagte der für den US-Teil der WM zuständige Turnierdirektor Manolo Zubira am Sonntag. Sollte das Spiel in der 22. Minute aufgrund einer Verletzung ohnehin unterbrochen sein, "werde dies natürlich sofort mit dem Schiedsrichter geklärt", ergänzte er. Die Spielzeit wird nicht unterbrochen und eine normale Halbzeit damit mindestens 48 statt bisher 45 Minuten dauern.
Trinkpausen bereits bei Klub-WM normal
Bereits bei den Spielen der Klub-WM in den USA im Sommer 2025 wurden 31 der 54 Spiele durch die Trinkpausen unterbrochen. Niko Kovac, der Trainer des deutschen Klub-WM-Teilnehmers Borussia Dortmund, hatte nach einem Spiel gegen Mamelodi Sundowns in Cincinnati über die "irregulären Bedingungen" geschimpft. Zum Anstoß um 12:00 Uhr Ortszeit war die Temperatur dort auf über 30 Grad gestiegen.
Die Spielergewerkschaft FIFPRO forderte während der Klub-WM eine Verlängerung der Halbzeit von 15 auf 20 Minuten bei der Weltmeisterschaft. Vincent Gouttebarge, der medizinische Direktor der FIFPRO, schlug auch mehrere, kürzere Pausen innerhalb eines Spiels vor. Auch die FIFA hatte wiederholt darauf verwiesen, dass Hitze ein ernstes Thema sei, dass den Fußball weltweit betreffe.
Die nun verkündete, wetterunabhängige Neuerung ermöglicht den Trainern der Mannschaften während der Pause in das Spiel einzugreifen und seinen Spielern neue taktische Anweisungen mit auf den Weg zu geben. Für die übertragendenden TV-Sender dürften die Pausen eine Möglichkeit sein, einen Werbeblock während des Spiels auszuspielen. Auf Anfrage von ntv.de teilte ein FIFA-Sprecher mit, dass mögliche neue Werbepausen in der Verantwortung der Rechteinhaber liegen.
Bei dem am Samstag veröffentlichten endgültigen Spielplan hat die FIFA nach den Erfahrungen der Klub-WM die klimatischen Bedingungen nach den Erfahrungen bei der Klub-WM einkalkuliert. So werden die meisten Nachmittagsspiele in klimatisierten Stadien mit Dach oder in den kühleren Regionen des Nordens gespielt werden.