Griechischer Chaosklub vor dem Absturz Fans randalieren AEK in Liga zwei
19.04.2013, 10:40 Uhr
Schalumeier unterwegs: AEK-Fans stürmen das Spielfeld des Athener Olympiastadions.
(Foto: AP)
Nach Fan-Ausschreitungen wird der griechische Traditionsverein AEK Athen hart bestraft. Das bedeutet für den bis vor Kurzem vom deutschen Ewald Lienen trainierten elfmaligen Meister die Zweitklassigkeit. Einen Funken Hoffnung gibt es aber noch.
Der elfmalige griechische Fußballmeister AEK Athen steht unmittelbar vor dem ersten Abstieg in seiner 89-jährigen Vereinsgeschichte. Nach Fan-Ausschreitungen und einem Spielabbruch wertete die Spruchkammer der Super League die Begegnung mit 0:3, zudem werden AEK drei Punkte in der laufenden sowie zwei in der kommenden Saison abgezogen.
Bei nur noch einem ausstehenden Spiel beträgt der Rückstand der Schwarz-Gelben auf das rettende Ufer nun fünf Punkte. Sollte AEK mit seinem Einspruch gegen die Strafe keinen Erfolg haben, wäre der Sturz in die zweite Liga besiegelt. Allerdings halten sich Gerüchte, dass die Super League von 18 auf 20 Klubs aufgestockt wird, um AEK in der Liga zu halten. Das Spiel gegen Panthrakikos Komotini am vergangenen Sonntag im Athener Olympiastadion war in der 87. Minute beim Stand von 1:0 für die Gäste unterbrochen worden. Hunderte AEK-Hooligans hatten das Spielfeld gestürmt. Trainer und Spieler flohen in die Kabinen. Der Schiedsrichter brach das Spiel ab.
Das Urteil ist der Tiefpunkt einer Chaos-Saison beim Traditionsverein, der wegen des Schuldenstandes von 170 Millionen Euro nur noch mit einer verstärkten Nachwuchself antreten kann. Kurz vor dem Platzsturm war der deutsche Trainer Ewald Lienen gefeuert und durch den Europameister-Helden Traianos Dellas ersetzt worden. Mitte März hatte AEK-Mittelfeldspieler Giorgos Katidis mit seinem Hitler-Gruß für eine handfesten Skandal gesorgt. Er war vom griechischen Verband EPO daraufhin lebenslang für die Auswahlmannschaften des Landes gesperrt worden.
Quelle: ntv.de, sid/dpa