Wo sind die 750.000 Dollar? Fifa-Vize soll Haiti-Hilfe unterschlagen haben
09.06.2015, 12:48 Uhr
Warner gilt Schlüsselfigur im Fifa-Skandal.
(Foto: dpa)
Die US-Behörden ermitteln gegen den ehemaligen Vize-Chef der Fifa, Jack Warner. Der Mann aus Trinidad und Tobago soll Hilfsgelder für die Erdbebenopfer von Haiti eingeworben und nie abgeliefert haben. Nach dem Beben 2010 war die weltweite Hilfsbereitschaft enorm.
Der ehemalige Fifa-Vizepräsident Jack Warner steht im Verdacht, Hilfsgelder für Opfer des Erdbebens auf Haiti zur Seite geschafft zu haben. Wie der britische Sender BBC berichtet, ermittelt die US-Justiz gegen Warner. Er ist Bürger des karibischen Inselstaates Trinidad und Tobago. Bei dem Erdbeben 2010 auf Haiti wurden über 300.000 Menschen getötet und knapp zwei Millionen Menschen obdachlos. Der wirtschaftliche Schaden des Bebens war auf fünf Milliarden Euro beziffert worden.
Die US-Behörden haben einen Auslieferungsantrag für Warner gestellt, der in seiner Heimat nach Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 2,5 Millionen Dollar frei ist. Warner war der frühere Chef des Fußballverbandes für Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF). Die US-Justiz beschuldigt ihn der Korruption, Verschwörung sowie des organisierten Verbrechens.
Nach Informationen der BBC war Warner 2010 in Haiti und hatte 750.000 Dollar (fast 672.000 Euro) von der Fifa und dem koreanischen Fußballverband für den Wiederaufbau der stark zerstörten Insel gesammelt. Das Geld hatte allerdings nie seinen vorbestimmten Weg gefunden. Die BBC berichtet, das Geld sei nach Ansicht der US-Behörden auf von Warner "kontrollierte" Konten geflossen und dann für "persönliche Zwecke" verwendet worden.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa