Fußball

Stinkefinger für den Referee Fifa sperrt Ottmar Hitzfeld

Ottmar Hitzfeld verpasst die nächsten beiden WM-Qualifikationsspiele seiner Schweizer.

Ottmar Hitzfeld verpasst die nächsten beiden WM-Qualifikationsspiele seiner Schweizer.

(Foto: dpa)

Er gilt als Gentleman des Fußballs, beherrscht aber auch die unfeinen Gesten: Das zeigt der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld gegen Norwegen. Dort missfällt ihm die Schiedsrichterleistung derart, dass er das per Mittelfinger bekundet. Die Fifa bekundet ihr Missfallen darüber ganz profan.

Der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld ist nach der "Stinkefinger-Affäre" für zwei Spiele gesperrt worden. Das teilte der Fußball-Weltverband mit. "Grund ist ein Verstoß gegen Artikel 57 des Fifa-Disziplinarreglements (Ehrverletzung und Fairplay)", hieß es in der Erklärung. Die Disziplinarkommission der Fifa verurteilte den ehemaligen Trainer des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München zudem zu einer Geldstrafe von 7000 Schweizer Franken (etwa 5791 Euro) sowie zur Übernahme der Verfahrenskosten in Höhe von 1000 Schweizer Franken (etwa 827 Euro).

Hitzfeld ist damit für die WM-Qualifikationsspiele der Schweiz in Zypern am 23. März 2013 und gegen Zypern am 8. Juni 2013 gesperrt. Nach Angaben der Fifa kann die Entscheidung "nicht angefochten werden und ist damit rechtskräftig".

"Dieses Urteil ist sehr hart und für mich enttäuschend", kommentierte Hitzfeld die Strafe auf der Internetseite des Schweizer Fußballverbandes. Der Nationalmannschaftsdelegierte Peter Stadelmann sagte: "Das Urteil ist an der oberen Grenze." Weil das Urteil endgültig sei, "erübrigen sich weitere Kommentare", so Stadelmann.

Sauer auf den Schiedsrichter

(Foto: Screenshot Youtube)

Hitzfeld hatte am 12. Oktober im WM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Norwegen (1:1) den ausgestreckten Mittelfinger in Richtung des spanischen Schiedsrichters David Fernandez Borbalan gezeigt - offensichtlich aus Unmut über dessen schwache Leistung. Anschließend bedauerte er die Geste, behauptete aber, diese habe nicht dem Referee, sondern ihm selbst gegolten. Eine schwache Verteidigung angesichts der eindeutigen Videobilder, die auch auf YouTube zu sehen sind.

Unmittelbar nach dem Vorfall hatte der Schweizer Verband mitgeteilt, dass er nicht mit einer harten Bestrafung Hitzfelds rechne und keine eigene Untersuchung eingeleitet. "Es kann nicht sein, dass plötzlich zwei Verfahren gegen Hitzfeld laufen - eines der Fifa und eines von uns", hatte Stadelmann erklärt. In einer Verbandsmitteilung hieß es weiter: "Wir teilten der Fifa schriftlich mit, dass wir keine Sanktion gegen den Trainer wünschen, weil wir sein Verhalten als Ausrutscher ansehen und Fehler passieren können." Das sah die Fifa komplett anders.

Quelle: ntv.de, dpa

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