Nach Wolfsburger Blitztor Fink startet mit Punkt in Hamburg
22.10.2011, 20:43 Uhr
Willkommen in der Bundesliga! Gerade einmal 65 Sekunden brauchte Wolfsburg gegen den HSV von Thorsten Fink, um ein Tor zu erzielen.
(Foto: REUTERS)
65 Sekunden ist seine Karriere als Bundesliga-Trainer erst alt, da kassiert der neue HSV-Coach Thorsten Fink bereits sein erstes Gegentor. Mario Mandzukic erzielt für den VfL Wolfsburg die frühe Führung in Hamburg. Doch der HSV bricht nicht ein, sondern zeigt Moral. Mladen Petric sorgt dafür, dass das Fink-Debüt nicht komplett misslingt.
Angstgegner VfL Wolfsburg hat Trainer Thorsten Fink den Einstand beim Hamburger SV verdorben. Das Bundesliga-Team von Felix Magath überraschte den heimschwachen HSV mit einem Blitztor von Mario Mandzukic nach 65 Sekunden und nahm beim 1:1 (1:0) einen Punkt mit. Das sechste Saisontor des Kroaten war zugleich das schnellste der bisherigen Bundesliga-Spielzeit. Doch Hamburgs kroatischer Nationalstürmer Mladen Petric glich (56.) aus.
"Wir hatten mehr Ballbesitz und mehr Chancen. Wenn wir so weiterspielen, werden wir auch wieder siegen und da unten raus kommen", sagte Fink. "Wir haben offensiver gespielt und Wolfsburg klar dominiert. Schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat", sagte Torschütze Petric. Die Niedersachsen beendeten nach vier Niederlagen ihre Durststrecke auf fremden Plätzen und bestätigten den Heimfluch der Hanseaten: Seit acht Partien konnte der HSV, der weiter im Tabellenkeller steckt, zu Hause nicht mehr gewinnen.
Fink baut an drei Stellen um
Fink veränderte nach fünf Trainingstagen am Volkspark die Startelf vom 2:1-Sieg in Freiburg auf drei Positionen. Er vertraute den erfahrenen Paolo Guerrero und Marcell Jansen, die für die jungen Son Heung-Min und Zhi Gin Lam hereinkamen. Verzichten musste der ehemalige Basel-Coach nur auf Mittelfeldspieler Ivo Ilicevic (Muskelfaserriss), Gökhan Töre ging auf den rechten Flügel, Jansen auf links. Und genau über die Seite des ehemaligen Bayern-Profis und Dennis Aogo dahinter startete der VfL vor 54.378 Zuschauern seine besten Aktionen in der Anfangsphase.
So nutzte Christian Träsch einen Fehler von Aogo, um schnell auf Patrick Ochs auf den Flügel zu passen. Der ehemalige Frankfurter konnte frei flanken - keiner hielt den heranstürmenden Mandzukic in der Mitte auf. Gegenspieler Slobodan Rajkovic ließ den treffsicheren Kroaten einköpfen, der seine Torbilanz auf 14 Tore in den letzten 17 Erstliga-Partien erhöhte.
Der ehemalige HSV-Meisterspieler Magath hatte sein Team exzellent eingestellt gegen zwar drängende, aber nach dem frühen Tor verunsicherte Gastgeber. Durch die Ausfälle von Innenverteidiger Alexander Madlung (Muskelfaserriss) und Stürmer Srdjan Lakic veränderte er die Siegerelf von Nürnberg auf vier Positionen. Sotirios Kyrgiakos kehrte nach Rotsperre zurück, der vor Saisonbeginn fast zum HSV gewechselte Koo durfte hinter der einzigen Spitze Mandzukic beginnen, Ashkan Dejagah kam über links.
Petric trifft mit viel Gefühl

Nachdem Gewalt nicht geholfen hatte, traf Mladen Petric schließlich mit einem gefühlvollen Lupfer.
(Foto: dpa)
Zwar hatten die Hamburger in den ersten 45 Minuten mit 67 Prozent deutlich mehr Ballbesitz, die meisten Aktionen versandeten aber früh. Gute Möglichkeiten vergaben Töre (10.), Petric (23./25.) und Guerrero (37.). Fink stellte die Hanseaten in der Halbzeitpause besser ein und nahm den Gelb-Rot gefährdeten Rajkovic aus der umkämpfen Partie. Von Wolfsburg kam immer weniger in der Offensive, dafür nutzte Petric nach mehreren Gewaltschüssen mit einem gefühlvollen Lupfer über Keeper Diego Benaglio seine Chance zum Ausgleich.
Auf der Gegenseite verhinderte Jaroslav Drobny, der beim Gegentor auch hätte herauslaufen können, die erneute Führung der Gäste. Der gefährliche Mandzukic kam frei zum Schuss, aber der Tscheche reagierte gut. Aus dem spielerischem Übergewicht konnte der HSV kein Kapital schlagen, zu sehr mangelte es an der Abstimmung in den Offensivaktionen. Die große Schwäche konnte auch Fink nach einer Woche nicht abstellen.
Quelle: ntv.de, dpa