"Große Lösung" in Trainerfrage Frankfurt umgarnt Champions-League-Sieger
07.05.2014, 14:11 Uhr
Nur etwas mehr als acht Monate war Roberto di Matteo Trainer des FC Chelsea - aber in dieser Zeit gewann er die Champions League im dramatischen "Finale dahoam".
(Foto: imago sportfotodienst)
Er verdirbt dem FC Bayern das "Finale dahoam", nun will ihn die Frankfurter Eintracht in die Bundesliga holen: Roberto di Matteo gilt als heißer Kandidat für das Traineramt bei den Hessen. Doch auch Bernd Schuster ist noch im Rennen - und hat "richtig Bock".
Eine Handvoll Kandidaten, aber weiterhin kein Vollzug: Die Trainersuche beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt wird immer mehr zur Geduldsprobe. Bernd Schuster und Roberto Di Matteo sollen im Poker um den Chefposten zwar das beste Blatt besitzen, die Frankfurter Verantwortlichen allerdings wollen sich (noch) nicht in die Karten schauen lassen.
"Wir sind daran interessiert, so schnell wie möglich, aber gleichzeitig auch so besonnen wie nötig, eine Entscheidung zu finden", sagte der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen. Die Verantwortlichen, allen voran Sportdirektor Bruno Hübner, verfolgen laut Bruchhagen "die Spuren, die wir vorab besprochen haben." Dass dabei mehrgleisig gefahren wird, sei "ja völlig normal".
Champions-League-Glanz für die Eintracht?
Eine neue Spur dürfte die Hessen mittlerweile nach London führen. Dort lebt Di Matteo, der 2012 mit dem FC Chelsea die Champions League gewonnen hatte - gegen den FC Bayern in der Münchner Arena. Übereinstimmenden Berichten Frankfurter Zeitungen zufolge soll sich Hübner in intensiven Verhandlungen mit dem gebürtigen Schweizer befinden. Namen wollen aber weder Hübner noch Bruchhagen kommentieren. Di Matteos Berater Elio Basci sagte der "Sport Bild": "Es ist nicht so, dass er nur zu einem absoluten Spitzenklub gehen würde. Er ist für alles offen und hört sich alles an. Im Fußball kann es sehr schnell gehen."
Bruchhagen sagte: "Da werden täglich neue Personen ins Spiel gebracht - und es werden noch welche hinzukommen." Die Hessen aber hätten ihre internen Favoriten und werden, sobald eine Entscheidung gefallen ist, diese auch zeitnah mitteilen. "Der Trainer ist schließlich der wichtigste Mann und maßgeblich an der Kaderplanung beteiligt", erklärte Bruchhagen. Sollte sich der Tabellen-13. der Bundesliga tatsächlich Di Matteos Dienste sichern können, wäre das eine faustdicke Überraschung.
"Habe richtig Bock auf Frankfurt"
Nach der Absage des eigentlichen Wunschkandidaten Roger Schmidt, der einen Wechsel zum Ligarivalen Bayer Leverkusen bevorzugt hatte, galt zuletzt Schuster als Top-Favorit. Der "blonde Engel", derzeit noch auf der Trainerbank des spanischen Erstligisten FC Malaga, hat eigenen Angaben zufolge auch "richtig Bock auf Frankfurt."
Und Schuster wäre wie Di Matteo praktisch ablösefrei zu bekommen: Denn nur, wenn der 54-Jährige mit den Andalusiern mindestens den zehnten Rang erreichen sollte, verlängert sich sein Vertrag automatisch um vier Jahre. Hierfür aber müssten die beiden verbliebenen Saisonspiele gewonnen werden und die Konkurrenten gleichzeitig patzen.
Kramer und Breitenreiter kein Thema mehr
Der "Bild"-Zeitung gestand Schuster allerdings auch, dass er nicht wisse, ob er in Frankfurt an "erster, zweiter oder dritter Stelle" stehe. Zudem tätigte Hübner eine unter Umständen signifikante Aussage, als er das angebliche Treffen mit dem Europameister von 1980 kommentierte: "Vielleicht ist das ja nur ein Ablenkungsmanöver gewesen."
Wie auch immer: Fest steht, dass die Eintracht eifrig an der anvisierten "großen Lösung" bastelt. Di Matteo und Schuster würden beide in das Anforderungsprofil am Main passen und den Hessen nach dem Abgang von Armin Veh Glanz verleihen. Die zuletzt ebenfalls immer wieder genannten Trainer Frank Kramer (SpVgg Greuther Fürth) und André Breitenreiter (SC Paderborn) scheinen deshalb mittlerweile raus aus dem Rennen.
Quelle: ntv.de, Nicolas Reimer, sid