Chance zum Neuanfang in der Europaliga Frankfurt und Freiburg sind heiß auf Europa
19.09.2013, 17:00 Uhr
Frankfurts Trainer Veh betrachtet die Europa League-Spiele als verdienten Lohn der erfolgreichen Vorsaison.
(Foto: picture alliance / dpa)
Es ist schon lange her, dass sich Eintracht Frankfurt und der SC Freiburg auf der europäischen Fußballbühne präsentieren durften. Entsprechend groß ist die Freude vorm Start der Europa-League-Gruppenphase. Die Auftaktgegner haben es in sich.
Endlich wieder Europapokal - Gott sei Dank Europapokal! Während Eintracht Frankfurt der Rückkehr auf die internationale Fußball-Bühne entgegenfiebert wie ein Kind dem Besuch eines Vergnügungsparks, will der SC Freiburg die Europa League als Heilkur nutzen. Mit einem Heimsieg gegen den dreimaligen tschechischen Meister Slovan Liberec (ab 21.05 Uhr im n-tv.de Liveticker) soll die Wende für den krisengeplagten Bundesligisten her. Knapp sieben Jahre nach dem letzten Gruppenspiel hofft die Eintracht auf einen Auftaktsieg gegen den französischen Pokalsieger Girondins Bordeaux (ab 19.00 Uhr im n-tv.de Liveticker).

Fordert die Eintracht heraus: Der französische Pokalsieger Girondins Bordeaux.
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Die beiden Qualifikationspartien gegen den aserbaidschanischen Vertreter FK Karabach wurde in Frankfurt nur als lockerer Aufgalopp wahrgenommen. "Jetzt geht es richtig los", sagte Verteidiger Marco Russ. Der 28-Jährige ist zusammen mit Alexander Meier der einzige Profi im Eintracht-Kader, der schon 2006 beim 2:2 bei Fenerbahce Istanbul mit dabei war. "Der Europapokal ist einfach etwas ganz Besonderes. Die Stimmung im Stadion wird toll sein", sagte Russ.
Eintracht-Coach Armin Veh versucht zum Start der vielen englischen Wochen die Belastung im Training zu dosieren, auch weil die Frankfurter ungewohnt viele Verletzte haben. Vor der ersten Begegnung in der Gruppe F gegen Bordeaux können sich die Frankfurter aber kaum halten. "Unsere Vorfreude darauf ist riesig. Wir haben es uns in der letzten Saison hart erarbeitet, hier wieder dabei zu sein und wollen das Beste daraus machen", sagte Veh.
Allerdings hat er einige Personalsorgen: Hinter den Einsätzen von Meier und Jan Rosenthal stehen noch Fragezeichen, Bastian Oczipka und Pirmin Schwegler fallen definitiv aus. Über Unwohlsein klagte zudem Stürmer Vaclav Kadlec, auf den sie bei den internationalen Festtagen ganz besonders setzen. Mit drei Treffern in drei Spielen hat der 21-Jährige die Erwartungen bislang mehr als erfüllt. Nachdem er gegen Karabach nicht mitwirken durfte, weil er zuvor schon für Sparta Prag gespielt hatte, steht er jetzt zur Verfügung.
Freiburg erhofft sich den Befreiungsschlag
Ausgerechnet im internationalen Geschäft will Freiburg nach dem schwachen Pflichtspiel-Start ohne Sieg in fünf Spielen die Kurve kriegen. "Am Donnerstag haben wir die Chance, uns neu aufzustellen, uns neu zu präsentieren und uns Selbstvertrauen zu holen", erklärte SC-Stürmer Mike Hanke.
Zwar ist die Vorfreude auf die dritte Europapokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte nach fast zwölfjähriger Abstinenz groß. Allerdings werden angesichts des 17. Tabellenplatzes auch böse Erinnerungen an die Saison 2001/2002 wach: Damals spielte der Sportclub im UEFA-Cup, wo er in der dritten Runde gegen den späteren Sieger Feyenoord Rotterdam ausschied. Die Elf des damaligen Trainers Volker Finke verkraftete die große Belastung nicht und stieg am Saisonende ab.
Das aktuelle Team von Coach Christian Streich scheint das nicht zu beschäftigen. Im Gegenteil: In der Gruppe H, in der Freiburg auch auf den früheren UEFA-Pokalsieger FC Sevilla aus Spanien und GD Estoril Praia aus Portugal trifft, sei man "Mitfavorit", meinte Hanke. "Wir wollen die Gruppenphase überstehen." Torwart Oliver Baumann äußerte sich noch etwas forscher und spricht von Freiburg als "Favorit".
Quelle: ntv.de, Lars Reinefeld, Matthias Jung/dpa