Atubolu so gut wie Legenden Mit diesem Bundesliga-Rekord winkt die Champions League
22.02.2025, 07:32 Uhr
Noah Atubolu ist ein Elfmeter-Killer.
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
Spielt der SC Freiburg in der kommenden Saison in der Champions League? Es wäre das Debüt für die Breisgauer, das sie sich aktuell erarbeiten. Weil sie vorn zuverlässig treffen und mit Noah Atubolu ein deutscher U21-Torhüter einen Bundesliga-Rekord einstellt.
Nur Sekunden nach Abpfiff hallte der Klassiker durch das Stadion. "Oh, wie ist das schön", sangen die euphorisierten Fans des SC Freiburg inbrünstig im Anschluss an das furiose 5:0 (2:0) inklusive zweier Traumtore gegen Werder Bremen. Dabei kann die Zukunft im Breisgau sogar noch schöner werden. Die Premiere in der Champions League rückt immer näher. Durch den vierten Sieg in Folge - jeweils ohne Gegentor - kletterte der SC vorerst auf Platz vier der Fußball-Bundesliga.
Kapitän Christian Günter gab sich allerdings zurückhaltend: "Am 23. Spieltag über die Champions League zu reden, das sind die richtigen Fragen", wiegelte der 31-Jährige ab. "Vor vier Wochen, daran darf ich jeden erinnern, da war hier fast eine Mega-Krise nach den Niederlagen gegen die vermeintlich großen Mannschaften. Wir wissen das alles richtig einzuschätzen."
Und auch bei seinem Trainer war nichts von Euphorie zu sehen. "Ich freue mich über die Leistung, das bedeutet mir viel mehr", sagte Julian Schuster fast ohne jede Regung am DAZN-Mikrofon: "Das können wir beeinflussen. Alles andere nehmen wir mit."
"Gottfroh, dass ich in dieser Mannschaft stehe"
Mitnehmen in den Saisonendspurt kann der Nachfolger von Christian Streich nach zuletzt drei 1:0-Siegen unverhoffte Offensivpower. Kiliann Sildillia per Fallrückzieher (15.) und Vincenzo Grifo mit einem direkt verwandelten Freistoß (33.) trafen spektakulär für die Freiburger, dann schnürte er in der 57. Minute seinen Doppelpack. Auch Ritsu Doan (76./90.+2) traf vor 34.700 Zuschauern im ausverkauften Stadion doppelt.
"Ich bin gottfroh, dass ich in dieser Mannschaft stehe", sagte Grifo, der zuletzt drei Elfmeter in Folge verschossen hatte: "Woanders wirst du wegen der Elfmeter zerrissen, die Jungs hier fangen dich aber auf und pushen dich. Und die fünf Tore zeigen, in welch guter Phase wir sind."
Dass es jeweils zu Null ausging, erfreut den Doppeltorschützen zusätzlich: "Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir jetzt wirklich vier Spiele in Folge auch zu Null gespielt haben. Das zeigt, wie stabil wir sind, wie wenig wir zulassen. Die Mannschaft macht einen herausragenden Job im Moment und da kann man wirklich nur alle loben." Vor allem wohl den neuen Rekordmann zwischen den Pfosten: Noah Atubolu hielt in der 39. Minute einen Handelfmeter von André Silva. Der in Freiburg geborene 22-Jährige hat alle Jugendteams seines Klubs durchlaufen, seit 2018 ist er zudem Teil der Auswahl-Teams des DFB, zuletzt spielte er in der U21. Durch seinen vierten parierten Strafstoß in Folge stellte der SC-Keeper einen Bundesliga-Rekord ein - zuvor hatten dies nur vier Keeper geschafft: Bernd Leno, Hans Jörg Butt, Frank Rost und Thomas Zander.
Warum er so gut ist, daraus macht Atubolu ein Geheimnis: "Es hat damit zu tun, dass ich mich viel mit Elfmetern beschäftige und vorbereitet bin auf jeden, der kommt. Dann habe ich natürlich meine Tricks, die ich aber nicht verrate." Trainer Schuster lobte ihn für seine "gute Kombi": "Er hält gut und am Fuß kann er auch noch was. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben." Außerdem hält Atubolu Kurs auf einen weiteren Rekord: Er ist seit 400 Minuten ohne Gegentor. Der Freiburger Bundesliga-Rekord steht bei 510 Minuten aus der Saison 2000/01. Will Atubolu diesen übertreffen, muss er sein Tor auch am kommenden Sonntag gegen den FC Augsburg und einige Zeit gegen RB Leipzig sauber halten.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa