"Sehr schwach", "sehr ärgerlich"Fünf-Minuten-Kollaps lässt Eintracht völlig verzweifeln

Eintracht Frankfurt verliert erst Stürmer Jonathan Burkardt und dann völlig den Faden im Spiel. Innerhalb weniger Minuten macht Atalanta Bergamo in der Champions League alles klar. Es bleiben Frust, Ärger und das miese Gefühl, dass es das schon gewesen sein kann in der Königsklasse.
Erst der K.o. von Jonathan Burkardt, dann der sportliche K.o.: Mit der verletzungsbedingten Auswechslung des Stürmers ging es für Eintracht Frankfurt in der Champions League ganz bitter bergab. Mit 0:0 waren die Hessen gegen Atalanta Bergamo in die Pause gegangen. Doch dann folgten fünf rabenschwarze Minuten - und alles war dahin für die Eintracht.
Ademola Lookman (60.), Ederson (62.) und Charles De Ketelaere (65.) sorgten für klare Verhältnisse und bescherten Frankfurt die 0:3-Heimpleite. Robin Koch war ratlos. "Das ist schwierig zu erklären. Wir machen uns das Spiel in fünf Minuten kaputt", ärgerte sich der Kapitän. "Dass Johnny wichtig für uns, ist klar. Trotzdem müssen wir auch danach mehr Druck auf den Ball bekommen. Man muss schon sagen, das war eine sehr schwache zweite Halbzeit."
Trainer Dino Toppmöller übte sich nach der verpassten Chance bei DAZN in Erklärungsversuchen. "Ich glaube, dass dann irgendwo auch so ein bisschen in der zweiten Halbzeit mehr die Angst vor dem Verlieren da war, anstatt diese unbedingte Lust zu gewinnen", sagte Toppmöller und bezog sich dabei auf zwei Pfostenschüsse der italienischen Gäste in der ersten Halbzeit, die Verunsicherung ausgelöst hätten. Es sei "schon sehr, sehr ärgerlich, weil ich glaube, dass es heute eher an uns gelegen hat und nicht unbedingt am übermächtigen Gegner".
Heimklatsche rückt Weiterkommen in weite Ferne
Mit nur vier Punkten aus fünf Spielen müssen die Hessen nun um die K.-o.-Phase bangen. Ziel ist ein Platz unter den besten 24 Teams der Tabelle. Aktuell befindet sich Frankfurt auf Rang 28. Die nächste Heimklatsche sorgt zudem für ein schlechtes Torverhältnis, das bei dem Wettbewerb mit 36 Teams noch entscheidend werden kann. Angesichts des schweren Restprogramms mit Spielen unter anderem beim FC Barcelona (8. Dezember) und gegen Tottenham Hotspur (28. Januar) droht den Hessen ein frühes Aus in der Königsklasse.
"Das müssen wir jetzt abschütteln", sagte Ansgar Knauff: "Am Wochenende ist wieder Bundesliga, und dann wollen wir wieder gewinnen." Das müssen die Frankfurter am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN und im ntv.de-Liveticker) gegen den VfL Wolfsburg aber wohl ohne ihren Topstürmer. Burkardt hat in dieser Spielzeit bereits acht Bundesliga-Tore und drei Treffer in der Königsklasse beigesteuert. "Wir müssen jetzt mal das MRT abwarten, dann geht es morgen früh direkt ins Krankenhaus und dann müssen wir die Diagnose abwarten", sagte Toppmöller über seinen an der Wade verletzten Profi.