Auf Pyro-Show folgt Auswärtssieg "Für uns extrem scheiße", aber Werder macht das Beste draus
15.12.2024, 07:37 Uhr
Werder hüpft vor Freude.
(Foto: dpa)
Werder Bremen darf von der Rückkehr in den europäischen Fußball träumen. Vor allem auswärts läuft es für die Norddeutschen - auch im Derby beim FC St. Pauli. Für Ärger sorgt dabei nur die Pyro-Unterbrechung unmittelbar nach der Halbzeitpause.
Die Pyro-Unterbrechung im Bundesliga-Nordderby zwischen dem FC St. Pauli und Werder Bremen (0:2) sorgte auch nach dem Schlusspfiff für Diskussionen. "Klar, die Fans haben überragende Stimmung gemacht, es war auch extrem fair. Aber für uns Spieler ist das extrem scheiße", sagte Werder-Kapitän Marco Friedl: "Du kommst raus nach 15 Minuten Pause und dann wird es nach zwei Minuten wieder unterbrochen."
Beim Stand von 1:0 aus Sicht der Gäste im zweiten Durchgang war die Partie am Samstagabend für rund zehn Minuten gestoppt worden. Grund dafür war die starke Rauchentwicklung im Millerntor-Stadion. Beide befreundete Fanlager hatten zu Beginn der zweiten Hälfte pyrotechnische Gegenstände in großer Zahl abgebrannt - die Sicht im Stadion war anschließend für einige Minuten stark eingeschränkt.
Unzufriedenheit herrschte deshalb auch beim Gegner: "Pyro-Technik am Abend sieht ja immer ganz schön aus", sagte St. Paulis Trainer Alexander Blessin: "Für den Rhythmus aber war das ganz, ganz schlecht. Das war ein suboptimaler Zeitpunkt."
Friedl zeigte sich im Anschluss aber auch versöhnlich. "Es hat ja nicht nur uns getroffen, sondern auch die anderen. Hoffentlich kommt es in Zukunft nicht mehr vor", sagte der Bremer: "Die Fans sagen, es gehört dazu, aber wir werden sicher auch mal mit den Fans darüber reden. Der Zeitpunkt ist halt extrem blöd gewesen für uns."
Sportlich hatte der österreichische Nationalspieler dagegen keinen Grund zum Meckern, im Gegenteil: "Es geht darum, dass wir weiterhin solche Spiele haben. Wir sehen es ja auch in der Tabelle", sagte Friedl nach dem bereits fünften Auswärtssieg in der laufenden Saison: "Wir wollen natürlich um die Plätze mitkämpfen - und mit solchen Leistungen verdienen wir uns das gerade Woche für Woche auch." Der Traum von Europa, er lebt bei Werder Bremen - so richtig ausformuliert wird er aber (noch) nicht.
Marvin Ducksch schlug in eine ähnliche Kerbe: "Wenn wir da oben mitspielen, ist es klar, dass wir da oben bleiben wollen", sagte der Torschütze zum 2:0, und selbst der sachliche Coach Ole Werner ließ so etwas wie Euphorie zu: "Ich verbiete niemandem die Träume", sagte er. Die Tabelle sei sehr eng, "aber wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen. Es wird sehr viel an uns selbst liegen, wie weit es in diesem Jahr geht."
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa