Gewalt bei Hamburgs Amateuren Fußballer nach Massenschlägerei lebenslang gesperrt
15.04.2022, 15:00 Uhr
Bergedorf ist unrühmlich in die Schlagzeilen geraten.
(Foto: IMAGO/Hanno Bode)
Die Urteile sind konsequent: Nach einer Schlägerei im Hamburger Amateurfußball dürfen zwei Männer nie wieder im Verein spielen. Das urteilt das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes. Insgesamt werden neun Spieler gesperrt.
Prellungen, Platzwunden, Knochenbrüche: Nach einer Massenschlägerei bei einem Kreisklassenspiel hat das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) neun Spieler gesperrt, zwei davon lebenslang. "So etwas haben wir in dieser Form auch noch nicht gesehen", sagte Richter Christian Koops laut NDR.
In der rund 90-minütigen Verhandlung waren Videoaufnahmen von den Geschehnissen der Partie im März zwischen FC Bergedorf 85 II - TuS Hamburg II gezeigt worden. Zu den Zeugen gehörten TuS-Spieler sowie der Schiedsrichter. Acht Bergedorfer sowie ein TuS-Spieler sind nun vom HFV gesperrt worden.
Die Urteile fielen erwartet hart gegen die Spieler aus, die der Verhandlung ferngeblieben waren. Während die meisten mit Spielsperren davonkamen, wurden zwei Amateure auf Lebenszeit gesperrt. Sie dürfen in Hamburg nie wieder im Verein Fußball spielen. Ein weiterer muss drei Jahre aussetzen.
Mannschaft bereits abgemeldet
Bergedorf hatte bereits kurz nach der Partie Konsequenzen gezogen und seine Mannschaft, von der die Gewalt-Eskalation bei dem abgebrochenen Spiel ausgegangen war, abgemeldet. Der Klubvorsitzende Ali Sözen entschuldigte sich und brandmarkte das Verhalten der Spieler laut NDR-Bericht als asozial. So etwas gehöre nicht auf den Fußballplatz.
Auch vor Gericht entschuldigten sich der Vorsitzende und der Jugendleiter noch einmal im Namen des Vereins und kündigten Präventivmaßnahmen an. Sie waren allerdings die einzigen, die von der Bergedorfer Seite erschienen waren. "Der FC Bergedorf muss noch einen Spieler und einen Zuschauer namentlich benennen, die ebenfalls beteiligt waren", sagte HFV-Geschäftsführer Carsten Byernetzki der "Mopo", wobei er auch das besonnene Verhalten des Schiedsrichters lobte.
Einigen Akteuren drohen auch noch strafrechtliche Konsequenzen. Der TuS Hamburg hatte Körperverletzungen zur Anzeige gebracht. Mit diesen beschäftigen sich derzeit noch Polizei und Staatsanwaltschaft.
Quelle: ntv.de, ara/sid