Fußball

Bundesliga-Traditionsklubs Ganz erfahren, ganz unten

Viel Tradition, wenig Punkte. Auf den letzten sechs Tabellenplätzen rangieren nur Bundesliga-Dinosaurier. Aus dem Kreis der Sorgenkinder gelingt am 5. Spieltag nur Schalke 04 ein Sieg. Köln, Bremen, Mönchengladbach, Stuttgart und Frankfurt gehen erneut leer aus.

Am Boden: Pawel Pogrebnjak kassierte mit Stuttgart am fünften Spiel bereits die vierte Niederlage.

Am Boden: Pawel Pogrebnjak kassierte mit Stuttgart am fünften Spiel bereits die vierte Niederlage.

(Foto: dapd)

In der ewigen Bundesliga-Rangliste stehen sie glänzend da, doch in der aktuellen Tabelle bedrohlich weit unten. Für die Traditionsclubs aus Köln, Bremen, Mönchengladbach, Stuttgart, Frankfurt und Schalke hat die Saison wenig verheißungsvoll begonnen. Nach fünf Spieltagen rangieren die sechs Traditionsclubs auf den Plätzen 13 bis 18. Mit jeder Niederlage wächst der Druck auf die Fußball-Lehrer und Profis. Erste Krisensitzungen sollen den bedrohlichen Trend stoppen.

Nur beim FC Schalke 04 zeigten die mahnenden Worte des Trainers Wirkung. Nach zuvor vier Niederlagen gelang dem wankenden Revierclub beim 2:1 in Freiburg das ersehnte Erfolgserlebnis. "Ich bin froh und erleichtert. Und ich hoffe, dass wir am Samstag gegen Mönchengladbach den nächsten Dreier folgen lassen", sagte Coach Felix Magath nach dem späten Siegtreffer von Klaas-Jan Huntelaar. Zwar bleibt sein Team Bundesliga-Schlusslicht, deutete aber einen Aufwärtstrend an. Erstmals war erkennbar, dass Stars wie Huntelaar, Jurado und Metzelder dem verunsicherten Team wirklich weiter helfen können.

Stuttgart wieder desolat

Alle anderen Mitglieder aus dem Kreis der kriselnden Bundesliga-Dinosaurier kassierten am 5. Spieltag Niederlagen. So erwiesen sich beim VfB Stuttgart alle Hoffnungen auf eine Kehrtwende als Wunschdenken. Nur vier Tage nach dem 7:0-Kantersieg über Mönchengladbach folgte beim 1:2 in Nürnberg die Ernüchterung über die 500. Bundesliga-Niederlage der Schwaben. Der schlechteste Saisonstart seit 36 Jahren schlug allen Beteiligten aufs Gemüt. "Ich ärgere mich maßlos darüber, dass wir verloren haben", klagte Christian Gross. Für die Schlappe machte der VfB-Trainer jedoch nicht seine Profis, sondern vor allem Schiedsrichter Jochen Drees verantwortlich.

Ähnlich angespannt wie in Stuttgart ist die Stimmung in Mönchengladbach, Frankfurt und Bremen. "Die Lage ist kompliziert, da müssen wir uns nichts vormachen", kommentierte Gladbach-Coach Michael Frontzeck nach dem 1:2 im Heimspiel gegen den FC St. Pauli. Selbst die frühe Führung durch Juan Arango (25.) verlieh keine Sicherheit. Erneut wurde der Altmeister Opfer seiner schwachen Abwehr, die in den bisherigen fünf Partien bereits 17 Gegentreffer hinnehmen musste.

Skibbe in Frankfurt unter Druck

Theofanis Gekas kassierte mit Frankfurt die zweite Last-Minute-Niederlage in Folge.

Theofanis Gekas kassierte mit Frankfurt die zweite Last-Minute-Niederlage in Folge.

(Foto: REUTERS)

Noch dürftiger ist die bisherige Punktausbeute der Frankfurter. Nach dem Last-Minute-Gegentor zum 1:2 in Leverkusen rutschten die Hessen auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Nicht zum ersten Mal in seiner Amtszeit steht Trainer Michael Skibbe unter Druck. Fragen nach dem Rückhalt im Verein beantwortete er gereizt: "Wir haben guten Fußball gespielt. Die Ergebnisse stimmen nur nicht."

Der wohl überraschendste Problemfall ist Werder Bremen. Voller Ärger über das 1:4 am Dienstag in Hannover nahmen sich Trainer Thomas Schaaf und Clubchef Klaus Allofs die Profis zur Brust. Vor dem am Samstag (18.30 Uhr) anstehenden Derby gegen den Hamburger SV schlug Kapitän Torsten Frings Alarm: "Einige Spieler nehmen sich zu wichtig, bei denen steht nicht die Mannschaft im Vordergrund." Große Hoffnungen setzen die Bremer in die Rückkehr von Claudio Pizzaro und Per Mertesacker.

Quelle: ntv.de, Heinz Büse, dpa

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