Nachfolger für Xavi gesucht Geht da was zwischen Hansi Flick und dem FC Barcelona?
29.01.2024, 20:36 Uhr
Hansi Flick in seiner Spätphase als Bundestrainer.
(Foto: IMAGO/Sven Simon)
Sicher ist: Xavi tritt am Saisonende als Trainer des FC Barcelona ab. Offen ist: Wer tritt die Nachfolge an? Jürgen Klopp wäre sicher die Wunschlösung, hat aber andere Pläne geäußert. Barça-Legenden sind kaum verfügbar. Hansi Flick dagegen schon.
Um Hansi Flick ist es still geworden. Keine Interviews, keine TV-Auftritte, kein roter Teppich - der ehemalige Bundestrainer und Erfolgscoach des FC Bayern hat sich in Baden ins Private zurückgezogen. Zuletzt machte eine Meldung über eine Hüft-OP die Runde. Flick, hieß es, wolle sich fit machen für eine neue Aufgabe im Sommer - und dann wieder in aller Munde sein. Von Bammental nach Barcelona?
Beim ruhmreichen FC Barcelona jedenfalls gilt Flick als Kandidat für die Nachfolge von Klub-Ikone Xavi, der am Samstag überraschend seinen Rückzug zum Saisonende angekündigt hatte. Das berichten diverse Medien übereinstimmend. Die katalanische Sportzeitung "Mundo Deportivo" zählt den 58-Jährigen zu den "primeros candidatos", also den ersten Kandidaten beim "Casting post Xavi".
Das Portal "El Nacional" geht noch weiter. Flick habe Barça bereits bedeutet, er plane im Falle eines Engagements eine "radikale Veränderung" des Kaders. Vier Stars müssten gehen, mindestens drei neue kommen, darunter seine früheren Schützlinge Leroy Sané und Joshua Kimmich vom FC Bayern. Letzteren hatte sich schon Xavi gewünscht.
Flicks Vorteil im Vergleich zu den anderen fünf von "Mundo Deportivo" genannten Kandidaten, darunter der beim FC Liverpool scheidende Jürgen Klopp: Er wäre sicher verfügbar. Alle anderen sind vertraglich gebunden oder wollen wie Klopp pausieren. Klopp, schrieb "Mundo Deportivo", wäre "top", in einer Online-Umfrage des Blattes liegt er klar vorne und Flick abgeschlagen auf Rang drei. Dass Klopp komme, sei aber eine "Utopie".
Die Graugänse hängen Flick immer noch nach
Also Flick? Der Mann, der die Bayern einst zu sechs Titeln führte und auf dem Weg dahin auch das große Barça mit 8:2 demütigte? Diesen Trainer hatte Präsident Joan Laporta vor Augen, als er Flick 2021 zu einem Videoanruf bat. Doch der Deutsche sagte ab und gab dem DFB sein Wort, Xavi übernahm Barça.
Inzwischen hat Flicks Ruf gelitten. Das Desaster von Katar hängt ihm nicht nur sportlich nach, auch die Doku zur Wüsten-WM (Stichwort: Graugänse) ließ den einstigen Spielerflüsterer in einem anderen, fahleren Licht erscheinen. Danach scheiterte Flick daran, seiner Elf neues Leben einzuhauchen, sein Aus im vergangenen September war nach bleiernen Monaten unausweichlich.
Dennoch erscheint er als logische Wahl - auch, weil andere Lösungen ausscheiden. Klopp will nicht, die Barça-Ikonen Pep Guardiola (Manchester City) oder Luis Enrique (Paris St. Germain) sind vertraglich ebenso gebunden wie Mikel Arteta (FC Arsenal), Michel (FC Girona) oder Imanol Alguacil (Real Sociedad). Von den Gehandelten wären im Sommer nur Sergio Conceicao (FC Porto) und Thiago Motta (FC Bologna) zu haben. Hansi Flick scheint zumindest bereit für den Neuanfang zu sein.
Quelle: ntv.de, tsi/sid