Fußball

Plötzlich "hat es keinen Sinn" Großkreutz verlässt Fünftligisten im Aufstiegskampf

Großkreutz stand für Bövinghausen in dieser Saison 20-mal auf dem Feld, erzielte zwei Tore.

Großkreutz stand für Bövinghausen in dieser Saison 20-mal auf dem Feld, erzielte zwei Tore.

(Foto: IMAGO/Patrick Ahlborn)

Anfang April fliegt Kevin Großkreutz in der Oberliga Westfalen nach einer Beleidigung mit Rot vom Platz, ist danach auch seinen Posten als Spielertrainer los. Jetzt steht fest, dass es sein letzter Auftritt für den TuS Bövinghausen war. Das Karriereende bedeutet das aber nicht.

Der TuS Bövinghausen kämpft in der fünftklassigen Oberliga Westfalen als Tabellenvierter noch um den direkten Durchmarsch aus der Landes- in die Regionalliga, muss die letzten vier Saisonspiele aber kurzfristig und unerwartet ohne seinen bekanntesten Fußballer angehen: ohne Kevin Großkreutz, den Weltmeister von 2014. "Ich werde kein Spiel mehr für Bövinghausen machen", sagte der 34-Jährige den "Ruhr Nachrichten" und erklärte: "Ich höre sofort aus beruflichen und familiären Gründen auf." TuS-Präsident Ajan Dzaferoski bestätigte die sofortige Trennung: "Er hat mich angerufen. Wir sind im Guten auseinandergegangen."

Vor rund vier Wochen hatte Großkreutz seinen Posten als Spielertrainer bei dem Klub aus dem gleichnamigen Dortmunder Stadtteil verloren. Bei der 3:7-Heimniederlage gegen die SG Finnentrop-Bamenohl hatte der Mittelfeldspieler nach 34 Minuten wegen einer Beleidigung die Rote Karte gesehen, es wird allem Anschein nach sein letzter Einsatz für Bövinghausen bleiben. Am Tag danach hatte Dzaferoski die "Reißleine" gezogen, allerdings nach eigener Aussage nicht wegen des Platzverweises. Der Schritt sei vielmehr "im Vorfeld schon besprochen" worden.

Allerdings hatte Großkreutz trotzdem als Spieler den Traum vom Aufstieg verfolgen wollen - eine Rückkehr aufs Feld wird es nach abgelaufener Sperre nun jedoch nicht mehr geben. "Es hat keinen Sinn, wenn ich mal da bin und dann mal wieder nicht", schreibt der frühere Profi von Borussia Dortmund bei Instagram und schickt Worte des Dankes hinterher: "Männer, die zwei Jahre waren mir eine Ehre und es hat unheimlich viel Spaß gemacht." Jetzt aber "sind erstmal Termine und Familie angesagt". Damit bleibt es bei den vom DFB-Portal fussball.de ausgewiesenen 20 Oberliga-Einsätzen in dieser Saison, in denen Großkreutz zwei Tore erzielte.

Wechsel in die sechste Liga

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Den Abschied vom Fußball bedeutet das frühzeitige Ende seiner Zeit in Bövinghausen allerdings nicht. Denn schon seit einigen Wochen ist bekannt, dass Großkreutz zur kommenden Saison in die sechstklassige Westfalenliga zum SV Wacker Obercastrop im Kreis Recklinghausen wechseln wird. Obercastrop steht dort vier Spieltage vor Saisonende auf dem siebten Platz, hat allerdings in einer engen Liga nur fünf Punkte Vorsprung auf Abstiegsrang 14.

Der 34-Jährige hatte im Januar 2021 seine Profikarriere für beendet erklärt, in der 2011 und 2012 zwei Bundesliga-Meisterschaften mit dem BVB gefeiert und 2013 das Finale der Champions League erreicht hatte. Nach seiner Zeit in Dortmund stand er außerdem bei Galatasaray Istanbul, dem VfB Stuttgart, dem SV Darmstadt 98 und beim KFC Uerdingen unter Vertrag, ehe er in die Amateurligen wechselte.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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