Kurioser Test gegen Eindhoven HSV protestiert gegen Rote Karte und startet Spiel neu
07.01.2024, 21:10 Uhr
Rot für Ramalho.
(Foto: IMAGO/Pro Shots)
Aus einem 90-Minuten-Testspiel zwischen Hamburger SV und PSV Eindhoven werden ganz spontan zwei 45-Minuten-Testspiele. Auslöser ist eine Rote Karte für einen ehemaligen Bundesliga-Profi.
Eine der vermeintlichen Gewissheiten des Fußballs lautet "ein Spiel dauert 90 Minuten." Beim Testkick zwischen dem Hamburger SV und der PSV Eindhoven wurde diese Gewissheit nun kurzfristig aufgehoben. Dabei hatten sich der deutsche Zweitligist und der Tabellenführer der niederländischen Eredivisie eigentlich vorab darauf geeinigt, in ihre Trainingslager im Süden Spaniens eine simple Partie zu integrieren. Und sie spielten letztlich sogar 90 Minuten. Jedoch in zwei separaten, unmittelbar aufeinanderfolgenden Spielen zu je 45 Minuten. Das erste Spiel endete 2:2, das zweite 0:0.
Wie es zu diesem kuriosen Doppelpack kam? Der frühere Leverkusener und heutige PSV-Verteidiger André Ramalho hatte sich nach etwas mehr als einer halben Stunde zu einer Notbremse im Strafraum verleiten lassen und dafür die Rote Karte gesehen. Doch nicht nur Ramalhos Teamkollegen protestieren gegen die Entscheidung des Schiedsrichters, sondern sogar die Hamburger um Kapitän Jonas Meffert. Allerdings vergeblich. Robert Glatzel brachte mit dem folgenden Elfmeter den HSV in Führung, Eindhoven glich kurz darauf durch Luuk de Jong aus, dann folgte der (vermeintliche) Halbzeitpfiff.
Die Unparteiischen ließen sich auch in der Pause nicht erweichen, die Rote Karte zurückzunehmen. Und so einigten sich die Klubs kurzerhand darauf, das 90-Minuten-Spiel in zwei voneinander unabhängige 45-Minuten-Spiele aufzuteilen. Den Grund dafür erklärte HSV-Kapitän Meffert der "Bild"-Zeitung so: "Wir haben dem Schiri gesagt, dass es keinen Sinn macht, in einem Freundschaftsspiel mit einem Mann mehr zu spielen." Dieser habe das aber "irgendwie nicht verstanden", obwohl "alle Spieler der Meinung, dass wir elf gegen elf weiterspielen sollten."
Der NDR berichtete, dass die Schiedsrichter sogar ein Spiel zehn gegen zehn vorgeschlagen habe. Schließlich könne er den vom Platz gestellten Profi nicht einfach "vergessen" oder den Platzverweis zurücknehmen, eine solche Maßnahme gibt es in den Regeln nicht. Weshalb sich HSV und PSV berieten und mit dem Neustart die laut Meffert "beste Lösung" fanden. So konnte selbst Rotsünder André Ramalho im zweiten 45-Minuten-Kick wieder mit dabei sein. In dem sich der Zweitligist achtbar schlug gegen den Champions-League-Achtelfinalisten, der in der Eredivisie mit 16 Siegen in 16 Spielen bislang eine perfekte Saison abliefert.
Quelle: ntv.de, tsi