Fußball

Sieglos-Serie in 2. Liga Hamburger SV trennt sich von Trainer Baumgart

Steffen Baumgart ist seinen Job los.

Steffen Baumgart ist seinen Job los.

(Foto: dpa)

Der Hamburger SV braucht wieder einen neuen Trainer. Am Tag nach dem bitteren Remis gegen den kriselnden FC Schalke 04 trennt sich der Fußball-Zweitligist von Steffen Baumgart. Der hatte nach dem Spiel noch dafür geworben, der richtige Mann zu sein.

Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat sich von Trainer Steffen Baumgart getrennt. Das teilte der Klub einen Tag nach dem enttäuschenden 2:2 im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 mit, bei dem der HSV einen 2:0-Vorsprung verspielt hatte. Assistenzcoach Merlin Polzin übernimmt die Mannschaft wie schon im Frühjahr übergangsweise.

"Steffen hat mit großer Leidenschaft, Energie und Einsatz bis zuletzt alles für den HSV gegeben. Unsere Analyse der aktuellen Situation und des gestrigen Spiels hat aber nochmals verdeutlicht, dass wir für den Weg aus der Leistungs- und Ergebniskrise einen neuen Impuls für nötig erachten", wurde Sportvorstand Stefan Kuntz zitiert.

Wer nach Polzin der neue Trainer wird, ist noch unklar. Kuntz schloss eine eigene Rückkehr auf die Trainerbank aus. "Ich werde auf gar keinen Fall Trainer werden", sagte der 62-Jährige bei Welt TV.

Leistungseinbrüche gegen Außenseiter

Zuletzt hatten die Hanseaten vier Liga-Spiele nacheinander keinen Sieg geholt, und der 52-Jährige war stark in die Kritik geraten. Nach ansehnlichen Leistungen gegen die damaligen Konkurrenten Paderborn (2:2), Düsseldorf (3:0) und Magdeburg (3:1) hatten sich die Norddeutschen teils nur schwer erklärbare Einbrüche geleistet. In Elversberg kassierte das Team ein 2:4, bei Abstiegskandidat Eintracht Braunschweig unterlag der HSV auch wegen individueller Fehler mit 1:3. Allerdings fehlen mit Ludovit Reis und Robert Glatzel zwei Schlüsselspieler.

Baumgart selbst soll die Entscheidung gefasst aufgenommen haben: "Es war eine spannende und sehr intensive Zeit. Ich bleibe dem Klub verbunden und wünsche dem HSV, dass man die Ziele erreicht", sagte der 52-Jährige. Auch seine Assistenten René Wagner und Kevin McKenna müssen gehen.

Dass es zur Trennung kommt, hatte sich nach der verspielten 2:0-Führung gegen den kriselnden Ruhrpottklub angedeutet. Die Bosse waren wort- und kommentarlos verschwunden, Baumgart reichlich angefressen, aber auch noch hoffnungsfroh. "Ich fühle das absolute Vertrauen. Ich fühle mich stark genug, die Situation zu lösen", hatte der Coach versichert und zugleich bekräftigt: "Ich bin der Richtige an der richtigen Stelle, und das lasse ich mir auch nicht ausreden."

"Sehr, sehr gute erste Halbzeit"

Mehr zum Thema

Baumgart hatte nach dem ernüchternden Auftritt gegen die Königsblauen noch verzweifelt versucht, das Positive herauszustellen. In der ersten Hälfte sei der HSV zwar "sehr, sehr gut" gewesen - danach habe es aber zeitweise "sehr wild ausgesehen", gab der HSV-Coach zu. Für den möglichen Sprung auf Platz drei mangelte es schlicht an der nötigen Konstanz, Baumgart gingen die Argumente aus.

Nach dem Remis gegen Schalke, das die Fans mit Pfiffen quittierten, reichte es der sportlichen Führung um Sportvorstand Kuntz. Einen Tag danach beschlossen sie das sportliche Aus des bekennenden HSV-Fans Baumgart. Neun Monate nach seinem Einstand schaffte es der gebürtige Rostocker nicht, die mit viel Qualität ausgestattete Mannschaft weiterzuentwickeln.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen