Nur ein Sieg in elf Spielen Hannover 96 beurlaubt Trainer Schaaf
03.04.2016, 18:07 Uhr
Thomas Schaaf holte in elf Bundesligaspielen als Trainer von Hannover 96 nur drei Punkte.
(Foto: imago/nph)
Bundesliga-Schlusslicht Hannover 96 geht ohne Trainer Thomas Schaaf in den Saison-Endspurt. Der erst in der Winterpause verpflichtete Coach wird freigestellt, für ihn übernimmt Daniel Stendel. Hannover hat nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt.
Nach der 0:3-Heimniederlage gegen den Hamburger SV zieht Bundesliga-Schlusslicht Hannover 96 personelle Konsequenzen und stellt seinen Coach Thomas Schaaf frei. Nach Angaben des Fußball-Erstligisten übernimmt der bisherige U19-Trainer Daniel Stendel die Mannschaft bis Saisonende.
Schaaf war erst in der Winterpause nach Hannover gekommen. Er hatte die Nachfolge des zurückgetretenen Michael Frontzeck angetreten, unter dem H96 in der Hinrunde nur 14 Punkte geholt hatte. Schaaf sollte für eine Wende sorgen. Doch das Gegenteil war der Fall.
Die anfängliche Euphorie schlug schnell in Enttäuschung um. Schaafs Bilanz ist desaströs. In elf Partien kassierten H96 und Schaaf zehn Niederlagen, nur beim VfB Stuttgart gelang ein Erfolg. Dem 54 Jahre alten Coach gelang es nicht, der völlig verunsicherten Mannschaft Selbstvertrauen zu verleihen. In seiner Amtszeit schossen die 96-Profis auch nur vier Tore.
Sechs Spieltage vor Saisonende liegt Hannover mit 17 Zählern abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf den Vorletzten Eintracht Frankfurt und den FC Augsburg auf Relegationsrang 16 beträgt zehn Punkte. Unter der Woche hatten Schaaf und Hannover bereits angekündigt, dass der Trainer im Falle eines Abstiegs nicht im Amt bleiben werde. Sein bis 2017 datierter Vertrag galt nur für die erste Liga. Nun wurde die Trennung vorgezogen.
"Nach der zehnten Niederlage im elften Spiel sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir so die Saison nicht beenden wollen und versuchen mit dem Wechsel auf der Trainerposition noch einmal einen neuen Impuls zu geben", sagte 96-Geschäftsführer Martin Bader. "Wohl wissend, dass der Klassenerhalt bei zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz nur noch sehr theoretisch möglich ist."
Schaaf selber wollte von sich aus nicht gehen. Im Anschluss an das 0:3 gegen den Hamburger SV hatte der Trainer noch gesagt: "Ich springe nicht hin und her und stehe zu dem, was ich in der letzten Woche bereits gesagt habe." Er sei "nicht das Problem", hatte Schaaf gesagt, dessen Ruf nach dem missglückten Gastspiel in Hannover ramponiert ist. "Wenn einer da ist, der es besser machen kann, soll er es machen." Das soll nun der Neuling Stendel sein.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa