Bochum und DFB mauern noch Herrlich soll VfL coachen
26.10.2009, 12:29 UhrHeiko Herrlich wird offenbar der neue Trainer beim Fußball-Bundesligisten VfL Bochum. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll der 37-Jährige am Dienstag oder Mittwoch offiziell vorgestellt werden.
Nach der 1:4-Heimpleite gegen Werder Bremen am Sonntag hatte der VfL Bochum angekündigt, bis Mitte der Woche den neuen Chefcoach zu präsentieren. Die Personalie Heiko Herrlich wollte VfL-Sportdirektor Thomas Ernst aber zunächst noch nicht bestätigen: "Wir geben zu der Sache bis zum Vollzug keinen Kommentar mehr ab." Herrlich gab sich ähnlich ausweichend: "Fragen zum VfL Bochum möchte ich im Moment nicht beantworten."
Nach Informationen des Sport Informations Dienstes und des Fachmagazins "Kicker" sind noch letzte Details zu klären, unter anderem mit Herrlichs derzeitigem Arbeitgeber, dem Deutschen Fußball-Bund. Dessen Mediendirektor Harald Stenger erklärte zu den Gerüchten um einen Herrlich-Wechsel nach Bochum: "Bis Montagmorgen ist noch keine offizielle Anfrage aus Bochum beim DFB eingegangen. Deshalb kann es noch keine Einigung geben."
Heinemann keine Dauerlösung
Die Niederlage gegen Bremen war für Interimstrainer Frank Heinemann das fünfte Pflichtspiel als Verantwortlicher an der Seitenlinie seit der Entlassung des Schweizer Coaches Marcel Koller am 20. September. Seine Bilanz lautet: Pokalaus gegen Schalke und vier Punkte aus vier Ligaspielen. Das reicht offenbar nicht für eine dauerhafte Beförderung zum Chefcoach.
Dass die Wahl nun offenbar auf den fünfmaligen Nationalstürmer Herrlich fiel, ist überraschend. Der einstige Stürmer machte 2005 seine Trainer-Lizenz und arbeitete zunächst als A-Jugendtrainer beim BVB, ehe er 2007 zum DFB wechselte. Dort erreichte er mit der U17 im selben Jahr bei der WM den dritten Rang und ist seit August 2008 für die U19 verantwortlich. Erfahrung als Klubtrainer im Profibereich hat er nicht.
Zwischen 1989 und 2004 bestritt Herrlich 258 Bundesliga-Spiele für Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund und erzielte 76 Tore. 1995 wurde er mit 20 Treffern für Gladbach Torschützenkönig und wechselte anschließend für die damalige innerdeutsche Rekordablöse von elf Millionen Mark nach Dortmund. Dort wurde er 1996 und 2002 deutscher Meister sowie 1997 Champions-League-Sieger und Weltpokalgewinner. 2000 wurde bei Herrlich ein Hirntumor diagnostiziert, 2001 gab er sein Comeback.
Im Juni hatte sich bereits Zweitligist 1. FC Kaiserslautern um Herrlich bemüht, doch der DFB verweigerte dem U19-Auswahltrainer damals die Freigabe. Das Bochumer Angebot darf Herrlich nun offenbar annehmen.
Quelle: ntv.de, cwo/sid