Was wird denn aus Windhorst? Hertha BSC verliert fast 80 Millionen Euro
03.11.2022, 18:32 Uhr
Seit Juni ist Kay Bernstein Präsident von Hertha BSC.
(Foto: IMAGO/RHR-Foto)
Wenige Tage vor Jahreshauptversammlung verkündet Hertha BSC einen Millionenverlust. Das Eigenkapital schrumpft, der Weg mit Investor Lars Windhorst scheint so gut wie beendet. Der neue Präsident Kay Bernstein sieht den Bundesligisten vor einer gewaltigen Herausforderung.
Hertha-Präsident Kay Bernstein hat angesichts eines erneuten Millionenverlustes Fans und Mitglieder des Berliner Fußball-Bundesligisten zu großem Zusammenhalt aufgefordert. "Die veröffentlichten Zahlen des Jahresabschlusses 21/22 sind nur mit einem Wort zu beschreiben: Herausfordernd! Das neue Präsidium hat durch diese Erblast eine der schwierigsten Aufgaben in der Historie unseres Traditionsvereins zu bewältigen", schrieb Bernstein auf Twitter.
Die Berliner haben nach eigenen Angaben die Saison 2021/22 mit einem Verlust von 79,75 Millionen Euro abgeschlossen. Das Eigenkapital schrumpft demnach auf 29,5 Millionen Euro, wie aus Unterlagen hervorgeht, die auf der Homepage des Vereines veröffentlicht wurden. Bernstein sieht den Verein vor einem Kraftakt. "Aber wir sind der Berliner Sport-Club Hertha von 1892, wir haben schon so viel gemeinsam ausgehalten und überstanden. Wir können auch diesen Weg nur gemeinsam gehen - indem wir fest zusammenstehen, uns gegenseitig vertrauen und Verzicht üben, wo Verzicht möglich ist", forderte der neue Klubchef, der seit Juni im Amt ist.
"Mit der neu aufgestellten Geschäftsführung werden wir das schaffen. Klar ist: Dieser Weg wird ein Marathon und kein Sprint. Lasst uns gemeinsam für die Zukunft kämpfen und unsere Erwartungen an die Realität anpassen", schrieb Bernstein. Die Finanzsituation dürfte bei der Jahreshauptversammlung am 13. November ein großes Thema werden.
In den vergangenen gut drei Jahren hatte die Hertha von Investor Lars Windhorst insgesamt rund 375 Millionen Euro erhalten. Mit dem Finanzunternehmer befinden sich die Berliner derzeit aber in einer Auseinandersetzung um eine angebliche Bespitzelung von Ex-Präsident Werner Gegenbauer. Windhorst hatte angeboten, seine Hertha-Anteile wieder zu veräußern. Dass frisches Geld vom Investor helfen könnte, die Verluste auszugleichen, scheint ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa