Fußball

Nichts als Ärger in Berlin Hertha pfeift im Walde

Am Sonntag spielt der Tabellenletzte Hertha BSC gegen den VfL Wolfsburg. Trainer Funkel hofft darauf, dass die Wölfe sich in der Europaliga müde gekämpft haben. Was bleibt ihm auch anderes übrig? Noch immer lasten die Krawalle nach der Niederlage gegen Nürnberg auf dem Verein. Auch der Prozess vor dem DFB-Kontrollausschuss steht bevor.

Schwere Zeiten: Herthas Manager Michael Preetz.

Schwere Zeiten: Herthas Manager Michael Preetz.

(Foto: dpa)

Herthas Manager Michael Preetz rechnet bei der Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht am kommenden Mittwoch wegen der Randale nach dem Nürnberg-Spiel nicht mit einer Platzsperre für den Fußball-Bundesligisten aus Berlin. "Die Polizei hat bestätigt: Unsere Ordner haben besonnen und deeskalierend gewirkt", sagte der Ex-Stürmer, der mit dem Abstiegskandidaten am Sonntag zu seinem Amtsvorgänger Dieter Hoeneß nach Wolfsburg reist. Zu der besonderen Partie sagte Preetz, der Hoeneß im Juli bei der Hertha nach 13 Jahren ablöste und seitdem mit dem Fußball-Klub aus der Hauptstadt auf Talfahrt ist, nichts.

Die Stimmung in der Mannschaft ist laut Trainer Friedhelm Funkel gut, "jedenfalls deutlich besser als an den ersten beiden Tagen" nach dem 1:2 gegen Nürnberg, mit dem das Tabellenschlusslicht sein Schicksal besiegelt haben dürfte. "Wir werden unsere Chance in Wolfsburg suchen", sagte Funkel, der auf einen Kräfteverschleiß beim Gegner nach dem Europa-League-Spiel gegen Rubin Kasan hofft. Klingt eher wie das berühmte Pfeifen im Walde.

Randalierer kriegen Anzeigen und Stadienverbot

Randale nach der Nürnberg-Schlappe. 23 Randalierer haben bereits Anzeigen und Stadienverbote bekommen.

Randale nach der Nürnberg-Schlappe. 23 Randalierer haben bereits Anzeigen und Stadienverbote bekommen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hertha wird am nächsten Mittwoch beim deutschen Fußball-Bund in Frankfurt von Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller vertreten. Der DFB-Kontrollausschuss legte Hertha "ein unsportliches Verhalten in Tateinheit mit einem nicht ausreichenden Ordnungsdienst zur Last". Möglicherweise wird der Tabellenletzte deswegen mit einer Strafe belegt. Nach der Niederlage gegen den "Club" am vergangenen Samstag hatten rund 100 Chaoten das Feld im Berliner Olympiastadion gestürmt und mit Fahnenstangen und Schlagstöcken randaliert. Inzwischen verhängte der Verein gegen 23 Randalierer ein bundesweites Stadionverbot bis 30. Juni 2013. "Weitere Verbote werden folgen", sagte Preetz.

"Nach der Anhörung der betreffenden Personen sind wir sicher, dass die Aktion nicht geplant war, sondern spontan nach der 1:2-Niederlage entstanden ist. Nach Abwägung aller Argumente ist dennoch klar, dass es aktuell keine Unterschiede bei der Bemessung der Zeitdauer der Stadionverbote geben darf", sagte Preetz. "Dieses Verhalten ist durch nichts zu entschuldigen". Alle identifizierten Personen müssten neben den Verboten mit einer Anzeige wegen Land-, Hausfriedensbruch oder Sachbeschädigung rechnen.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen